Was tun, wenn der geliebte Vierbeiner verschwunden ist? Möglichkeiten für betroffene Hundebesitzer
Die tiefe Bindung zwischen Hunden und ihren Besitzern ist etwas ganz Besonderes, das durch gemeinsame Abenteuer, bedingungslose Liebe und endlose Freude geprägt ist. Doch manchmal kann das unvorstellbare Szenario eintreten – der geliebte Vierbeiner geht verloren.
Wird ein Hund vermisst wird, gerät das Herz jedes Hundebesitzers in Panik. Die Gedanken beginnen zu kreisen, Sorgen und Ängste nehmen überhand. Doch in solch einer Situation ist es entscheidend, ruhig zu bleiben und umgehend zu handeln. Denn mit den richtigen Schritten und Maßnahmen kann die Suche nach dem vermissten Hund unterstützt und die Chancen, ihn wiederzufinden, deutlich erhöht werden.
Warum verschwinden Hunde?
Die Gründe für das Verschwinden von Hunden sind vielfältig und reichen von der Unachtsamkeit der Besitzer bis hin zu schlichtem Pech. Wenn Zäune kaputt oder Grundstücksgrenzen nicht ausreichend gesichert sind, können abenteuerlustige Vierbeiner leicht ausbrechen. Deshalb ist es wichtig, dass die Zäune so hoch sind, dass der Hund nicht darüber springen kann, und so schmal, dass er sich nicht hindurchzwängen kann. Kleinere Vierbeiner haben keinerlei Probleme damit, sich unter einen Zaun durch zu buddeln; der Dackelmischling einer Freundin von mir hat dies eindrucksvoll bewiesen. Achten Sie also auch hier auf sorgfältige Sicherung!
Außerhalb des Hauses sollte der Hund ebenfalls stets gut gesichert sein. Halsband und Geschirr müssen passen, gut sitzen und dürfen sich nicht leicht lösen lassen, selbst wenn der Hund in Panik gerät. Es ist weiterhin absolut keine gute Idee, den Hund vor Geschäften anzubinden und ihn dort allein zu lassen, da er dann leicht gestohlen werden kann. Es sind manchmal nur wenige Minuten, und der unbeaufsichtigte Hund ist verschwunden.
Dennoch: Auch der am besten behütete Hund kann verschwinden, wenn das Schicksal es will. Besonders tragisch und leider häufig ist die Flucht von Hunden nach Verkehrsunfällen, da unsere Fellnasen durch den enormen Schock, den ungewohnten Lärm und mögliche Schmerzen in eine Ausnahmesituation geraten. Manche Hunde, die im Wald einer Fährte folgen oder ein flüchtendes Tier verfolgen, finden nach der wilden Jagd oft nicht mehr zurück.
Tipps zur Vorsorge und Registrierung bei vermissten Hunden
Vorbeugende Maßnahmen
Es ist ratsam, sich im Voraus auf mögliche Fälle von vermissten Hunden vorzubereiten, sei es durch Diebstahl oder Entlaufen. Wichtig ist, Ihren Vierbeiner mittels eines Transponders (umgangssprachlich als Chip bezeichnet) zu kennzeichnen. In der Regel wird dieser Transponder bereits bei den Welpen im Rahmen der tierärztlichen Gesundheitsuntersuchung implantiert. Diese Prozedur ist für das Tier nicht schmerzhafter als eine Impfung.
Besonders bei Hunden, die aus dem Ausland kommen, sollte darauf geachtet werden, dass sie bereits gechippt sind. Doch auch erwachsene Hunde können nachträglich gechippt werden. Unmittelbar nach dem Kauf eines Hundes sollte der Halter die Chipnummer zusammen mit seinen Kontaktdaten unbedingt in einer Haustierdatenbank registrieren lassen und stets auf dem aktuellen Stand halten.
Die Wichtigkeit der Registrierung
Leider vergessen viele Menschen diesen äußerst wichtigen Schritt, entweder aus Unwissenheit oder weil sie fälschlicherweise glauben, dass das Einsetzen des Chips ausreicht. Der Chip allein ist jedoch wertlos, wenn die Chipnummer nicht zusammen mit den Kontaktdaten des Hundehalters in einer Datenbank gespeichert ist.
In Österreich ist es beispielsweise Pflicht, den Hund bei der Anmeldung bei der Gemeinde in der Heimtierdatenbank des Gesundheitsministeriums registrieren zu lassen. In Deutschland gibt es zwar keine landesweite Chip-Pflicht, es wird aber dringend empfohlen, den Hund kennzeichnen zu lassen.
Plattformen wie TASSO und FINDEFIX bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihren Hund kostenlos registrieren zu lassen, während die IFTA für diesen Service eine geringe Gebühr erhebt. Es ist auch ratsam, den Hund in mehreren Datenbanken anzumelden, um die Chancen auf eine erfolgreiche Suche zu maximieren. Von den jährlich ca. 300.000 vermissten Hunden konnten ca. 95.000 allein dank des Chips und der Registrierung bei TASSO wieder nach Hause gebracht werden.
Bleiben Sie ruhig und handeln Sie sofort
Wenn Sie feststellen, dass Ihr geliebter Hund vermisst wird, ist es wichtig, dass Sie ruhig bleiben und sofort handeln. In solchen Situationen ist es ganz normal, dass Angst und Sorge aufkommen, doch Hektik oder gar Panik kann die Situation nur verschlimmern.
Als erstes sollten Sie gründlich das direkte Umfeld Ihres Hundes durchsuchen und gezielt nach möglichen Verstecken Ausschau halten. Falls Sie Ihren Hund nicht sofort finden, informieren Sie bitte umgehend Ihre Nachbarschaft und benachrichtigen Sie die örtliche Polizei sowie Tierheime. Je schneller Sie handeln, desto größer sind die Chancen, Ihren geliebten Vierbeiner schnell wiederzufinden.
Nehmen Sie Kontakt auf mit Tierheimen, Tierschutzorganisationen und Polizei
Wird Ihr Hund vermisst, sollten Sie sich umgehend mit den zuständigen Behörden in Verbindung setzen. Informieren Sie die örtlichen Tierheime und Tierschutzorganisationen über den Vorfall und geben Sie ihnen alle wichtigen Informationen.
Dazu gehören ein aktuelles Foto Ihres Hundes, eine genaue Beschreibung seines Aussehens und gegebenenfalls die Chipnummer. Je genauer die Angaben sind, desto besser können diese Stellen bei der Suche nach Ihrem Hund helfen. Auch eine Vermisstenanzeige bei der Polizei ist ratsam.
Die Zusammenarbeit mit diesen Behörden kann entscheidend sein, um Ihren Hund wiederzufinden und sicher nach Hause zu bringen. Zögern Sie also nicht, diese Schritte unverzüglich einzuleiten und geben Sie die Hoffnung, Ihren geliebten Vierbeiner wiederzufinden, niemals auf.
Nutzen Sie die Unterstützung von Freunden, Nachbarn und der Gemeinschaft
Informieren Sie sofort die Menschen in Ihrer unmittelbaren Umgebung über den Verlust Ihres Hundes. Sprechen Sie Familie, Freunde, Nachbarn und auch andere Hundebesitzer an und bitten Sie sie um Mithilfe. Gemeinsam können Sie die Informationen über den vermissten Vierbeiner in der Gemeinschaft verbreiten und so die Chancen erhöhen, ihn wiederzufinden.
Teilen Sie die Beschreibung, das Foto und alle relevanten Details über soziale Medien, lokale Foren oder Anschlagbretter. Die aktive Beteiligung und das Engagement der Gemeinschaft können entscheidend sein, um Ihren Hund wiederzufinden. Zögern Sie nicht, Spaziergänger, Jogger oder Passanten in Ihrer Umgebung anzusprechen und sie zu bitten, wachsam zu sein und Sie zu informieren, wenn sie Ihre Fellnase sehen.
Nutzen Sie Online-Ressourcen
In der heutigen digitalen Welt sind soziale Medien und Plattformen für vermisste Haustiere eine unschätzbare Hilfe. Nutzen Sie diese Ressourcen, um Informationen über Ihren vermissten Hund zu verbreiten.
Veröffentlichen Sie Beiträge in regionalen Facebook-Gruppen, auf Twitter und anderen Online-Kanälen. Teilen Sie dort das Foto, eine detaillierte Beschreibung und Ihre Kontaktdaten, damit mögliche Sichtungen schnell gemeldet werden können. Durch die Kraft der Online-Community können Sie die Reichweite Ihrer Suche enorm vergrößern und so die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Ihr Hund gefunden wird.
Organisieren Sie Suchaktionen
Eine weitere wichtige Maßnahme bei der Suche nach einem vermissten Hund ist die Organisation von Suchaktionen. Gemeinsam lassen sich konzentrierte Suchen in der näheren Umgebung durchführen. Dabei werden Gebiete systematisch abgesucht, mögliche Verstecke überprüft und Sichtungen mit Laufrichtung gemeldet.
Es gibt auch professionelle sowie ehrenamtliche Suchteams, die sich auf die Suche nach vermissten Hunden spezialisiert haben. Diese Teams verfolgen bei Bedarf wochen- oder monatelang Meldungen über vermisste Hunde und setzen spezielle Techniken und Hilfsmittel ein, um die Suche effizient zu gestalten. Es könnte eine gute Idee sein, ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Ihre Chancen zu erhöhen, Ihren Hund wiederzufinden.
Ein dringlicher Appell:
Bitte verfolgen oder jagen Sie keine ängstlichen Hunde oder ortsfremden Hunde, die sich nicht auskennen!
Vor allem bei ängstlichen Hunden oder solchen, die sich in einer fremden Umgebung befinden, kann das Verfolgen oder Jagen zu gefährlichen Situationen führen. Besonders in ihrer Ängstlichkeit könnten sie in Panik geraten und sich weiter entfernen oder sich in gefährlichen Situationen verletzen.
Deshalb ist es wirklich wichtig, dass Sie in den erstellten Flyern und anderen Informationsmaterialien deutlich darauf hinweisen, dass der vermisste Hund nicht ungewollt in gefährliche Situationen getrieben werden darf. Bitten Sie stattdessen die Menschen, die einen vermissten Hund sehen, umgehend die angegebenen Kontaktdaten zu nutzen und den Standort sowie – falls möglich – die Laufrichtung des Hundes zu melden.
Bitte respektieren Sie die Emotionen und Bedürfnisse des vermissten Hundes sowie die wichtige Arbeit, die darin besteht, ihn wiederzufinden.
Helfen Sie Ihrem Hund, den Weg nach Hause zu finden
Es gibt unterschiedliche Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihrem vermissten Hund bei der Heimkehr zu helfen. Verteilen Sie Informationen explizit an den bekannten Aufenthaltsorten Ihres Hundes, wie Parks, Wanderwege oder beliebte Spaziergebiete. Hängen Sie dort Flyer auf und hinterlassen Sie Kontaktinformationen, damit Menschen, die Ihren Hund möglicherweise gesehen haben, Sie schnell erreichen können.
Verwenden Sie vertraute Geräusche, zum Beispiel spezielle Signale, die Hundepfeife aus dem Training, das geliebte Quietschie etc. Rufen Sie ihn im vertrauten Tonfall, halten Sie Ihre Stimme weich, damit Ihr Hund Ihnen die Sorge oder gar Panik nicht anhört. Oft reagieren verirrte und sogar ängstliche Hunde auf die vertraute Stimme ihres Besitzers und können so leichter gefunden werden.
Nehmen Sie sich Zeit, um alle diese Schritte zu unternehmen und bleiben Sie geduldig. Manchmal kann es eine Weile dauern, bis ein vermisster Hund wieder auftaucht.
Wenden Sie sich an Tierkliniken und Tierärzte
Es ist wirklich empfehlenswert, lokale Tierkliniken und Tierärzte darüber zu informieren, dass Ihr Hund vermisst wird. Oftmals bringen besorgte Menschen einen gefundenen Hund dorthin, um ihn medizinisch versorgen sowie nach einem Mikrochip suchen zu lassen. Haben Sie Ihre Kontaktdaten in den Datenbanken von TASSO & Co. freigegeben und auf dem Laufenden gehalten, wird man sich umgehend bei Ihnen melden.
Geben Sie eine detaillierte Beschreibung Ihres Hundes sowie Ihre Kontaktinformationen an diese Einrichtungen weiter. Halten Sie auch selbst regelmäßig Kontakt, um nachzufragen, ob Ihr Hund möglicherweise abgegeben wurde.
Geben Sie nicht auf!!
Unsere Vierbeiner haben erstaunliche Überlebensinstinkte und können nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren wieder auftauchen. Es gibt zahlreiche Geschichten von Hunden, die nach langer Zeit gefunden und in die Arme ihrer Besitzer zurückgebracht wurden.
Daher ist es wichtig, Geduld zu bewahren und die Suche nach Ihrer geliebten Fellnase kontinuierlich fortzusetzen. Halten Sie die Veröffentlichung von Vermisstenmeldungen und Updates aufrecht, sei es über soziale Medien, Flyer oder andere Plattformen. Bleiben Sie in engem Kontakt mit Netzwerken und Gemeinschaften, die Ihnen bei der Suche unterstützen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kontaktdaten stets aktuell und gemäß des Datenschutzes freigegeben sind und Sie mühelos erreicht werden können.
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team