Warum Ruhe so wichtig für Hunde ist
Wer ist schon gerne unausgeschlafen? Ein müder Mensch ist weniger leistungsfähig, der Alltag wird zu einer Plage und die Stimmung geht in den Keller. Auch für Hunde bedeutet zu wenig Ruhe Unausgeglichenheit, Unkonzentriertheit und Reizbarkeit. Ein Mangel an Schlaf und Ruhe führt bei einem Hund nicht dazu, dass er einfach “hundemüde” einschläft, sondern er überdreht und wird nervös. Erhält ein Hund nicht genügend Zeit, um sich auszuruhen, so kann dieses “Überdrehen” auf lange Sicht zu einem aggressiven Verhalten und auch zu einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten führen. Das Schlafverhalten von Hunden ist nicht mit dem von Menschen zu vergleichen. Während der Schlaf bei Menschen recht tief und intensiv ist, dösen Hunde den Großteil ihrer Ruhephasen. Sobald etwas Bedrohliches oder auch Spannendes in ihrer Umgebung passiert, können sie blitzschnell vom Schlaf- in den Wachmodus schwenken.
Wie viel Schlaf und Ruhe benötigt ein Hund überhaupt?
Selbstverständlich ist das Ruhe- und Schlafbedürfnis eines jeden Hundes individuell, doch es gibt ein paar allgemeine Grundregeln. So benötigt ein erwachsener Hund 15-20 Stunden Ruhe, Welpen, Senioren und auch kranke Hunde brauchen sogar bis zu 22 Stunden Auszeit. Bei diesen Ruhephasen befindet sich ein Hund nicht die ganze Zeit im Tiefschlaf, dieser macht nur 6-8 Stunden der Ruhezeit aus. Hunde wie auch Menschen träumen in den REM-Phasen. Vielleicht konnten Sie dieses an Ihrem Vierbeiner beobachten. Während dieser Phasen zucken die Pfoten oder die Lider, Ihr Hund fängt an leise zu Winseln, oder sogar auch zu Bellen und Knurren. Meist ist es sehr interessant und lustig, den Vierbeiner in diesen Phasen zu beobachten!
Wie kann ein gesunder Hundeschlaf begünstigt werden?
Da zu wenig Ruhe sehr ungesund für einen Hund sein kann, sollte das Frauchen oder das Herrchen für genügend Ruhe für den Vierbeiner sorgen. Also Augen auf bei der Schlafplatzwahl! Das Körbchen ist am besten in einer ruhigen Ecke aufgehoben. Steht es mitten im Raum, so suggeriert es dem Vierbeiner, dass er aufpassen muss, und als Türsteher schläft es sich nicht bequem. Auch sollte nicht ständig Trubel am Schlafplatz herrschen. Laufen ständig Menschen an einem vorbei, ist es schwer zu entspannen. Spielzeug und Anreize zur Bewegung gehören nicht in unmittelbare Nähe des Schlafplatzes. Und natürlich sollte der Schlafplatz bequem für den Hund sein. Auch in diesem Punkt sind sich Mensch und Hund einig. Ein bequemer Schlafplatz ist nicht zu fest und nicht zu weich und bietet genug Platz für den Vierbeiner. Hunde variieren im Laufe des Tages gerne ihre Schlafplätze. Nach ein paar Stunden im Körbchen kann man sich auf einem Teppich oder sogar auf dem Sofa ausruhen, wenn es der Mensch erlaubt. Soweit die Beziehung zwischen Mensch und Hund nicht von Dominanzgerangel geprägt ist und der Hund auch anstandslos das Sofa für Herrchen oder Frauchen sowie Besucher hergibt, ist das Sofa oder sogar Bett als Hundeschlafplatz kein Problem. Feste Ruhe- und Schlafenszeiten führen weiterhin zu einem gesunden Schlafverhalten. Das ist gerade wichtig, wenn Ferien mit dem Hund anstehen. Denn im Urlaub gibt es so viele neue Eindrücke, dass der Vierbeiner mehr Schwierigkeiten hat, genügend Ruhezeit zu bekommen, als wenn der Tagesablauf durch die häusliche Routine gesteuert wird. Hunde passen sich uns Menschen an und ziehen sich in ihr Körbchen zurück, wenn gerade nichts Spannendes in ihrer Umgebung passiert und der Mensch auch zur Ruhe kommt, so dass unser eigenes Verhalten direkten Einfluss auf unseren vierbeinigen Freund hat.
Wieso fällt es einigen Hunden sehr schwer, zur Ruhe zu kommen?
Viele von unseren heutigen Haushunden scheinen ihr eigenes Ruhebedürfnis nicht angemessen einschätzen zu können und sind stets hellwach. Gehört Ihr Vierbeiner zu dieser Gruppe von Hunden, so kann das mehrere Gründe haben. Zum einen könnte das Schlafumfeld Schwachstellen haben und muss optimiert werden. Aber auch die Züchtung und damit einhergehende Anpassung des Hundes an uns Menschen ist ein Grund hierfür. Der Jagdhund muss wach sein, um ein Beutetier zu erspähen, der Hütehund soll die Schafherde im Zaum halten und der Wachhund hat die Aufgabe, Tag und Nacht Haus und Gut vor Einbrechern zu schützen. Bei den umfangreichen Aufgaben, die wir unseren Hunden zugemutet haben, ist nicht viel Zeit für einen ausgedehnten Schlaf. Selbst wildlebende Tiere wie der Vorfahre unserer Fellnasen, der Wolf, muss ständig auf der Hut sein, denn bei Gefahr muss er blitzschnell reagieren und entweder fliehen oder um sein Leben kämpfen. Von diesem ständigen Überlebenskampf sind unsere Vierbeiner im Haus heutzutage nicht mehr bedroht, doch viele nehmen ihre angezüchtete Aufgabe trotzdem sehr ernst. Kommen Eindringlinge wie der Postbote oder der Paketzulieferer, so wird sofort reagiert und dieser lautstark verscheucht. So kommt es, dass ein gerade noch friedlich schlafendes Fellknäuel im nächsten Moment zu einer bedrohlichen aggressiven Kreatur mutiert. Ist die Bedrohung für Haus und Hof erfolgreich in die Flucht geschlagen, so kann wieder entspannt werden. Es ist unsere Aufgabe, darauf zu achten, dass diese Entspannung nach der Anspannung von dem Hund auch angenommen wird.
Unruhe bei Hunden kann auch damit zusammenhängen, dass zwischen Mensch und Hund ständig Reibereien auftreten, da durch mangelnde Erziehung ein ständiges Kompetenzgerangel zustande kommt. Ein Hund braucht beim Zusammenleben mit den Menschen eindeutige Regeln und einen schützenden Rahmen. Sind diese nicht gegeben, so kann auch ein Hund eine “innere Unruhe” entwickeln. Hier hilft konsequentes Training angeleitet durch einen erfahrenen Experten.
Ein Hund, der die meiste Zeit des Tages mit Dösen oder Schlafen verbringt, ist ein glücklicher Hund. Wenn Sie Ihrem Liebling helfen, diese Ruhezeiten für sich zu beanspruchen, helfen Sie ihm ein gesundes Hundeleben zu führen. Ein gemeinsamer Kuschelmarathon auf dem Sofa ist nicht nur Wellness für den Hund, sondern auch für Frauchen oder Herrchen. Denn Liebe, Wärme, Geborgenheit und Ruhe helfen nicht nur dem Vierbeiner, gesund zu bleiben, sondern auch dem zweibeinigen Mitbewohner!
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team