Putzige kleine Vierbeiner: Wenn ein Welpe das Leben auf den Kopf stellt
Egal, ob reinrassig oder Mischling, ob Dogge oder Chihuahua – Welpen sind einfach IMMER niedlich! Zumindest ist der Großteil von uns Menschen davon absolut überzeugt. Hier greift das so genannte „Kindchenschema“. Gemeint sind damit die kindlichen Proportionen und die kindlichen Gesichtszüge – nicht nur bei Kleinkindern, sondern auch bei jungen Tieren. Das Kindchenschema wirkt als Schlüsselreiz und sorgt dafür, dass die Kinder und Jungtiere von den Eltern beschützt und versorgt werden. Geprägt wurde der Begriff übrigens vom österreichischen Zoologen Konrad Lorenz. Er stellte mehrere Merkmale des Kindchenschemas fest, darunter ein rundliches Gesicht, eine kleine Nase und große, runde Augen. Wundert es da wirklich, dass wir nicht nur Menschenbabys, sondern auch Welpen, Kätzchen, Lämmchen, Kälbchen, Küken… eigentlich alle Tierkinder einfach nur süß finden?
Ganz egal ob Sie ihren Hund im Inland oder Ausland kaufen sollten Sie sich darauf einstellen, dass der Vierbeiner demnächst immer dabei sein möchte. Hierzu haben wir einen Blogartikel geschrieben: Junge Hunde auf den Urlaub vorbereiten
Sie möchten einen Welpen kaufen? Darauf sollten Sie achten!
Immer öfter werden Welpen zum Kauf angeboten – von seriösen Züchtern ebenso wie von illegalen Händlern. Grundsätzlich ist Vorsicht geboten. Auch wenn Ihnen der kleine Hund noch so leid tut, weil er Sie mit schmelzendem Blick aus einem Drahtkäfig heraus ansieht: Lassen Sie die Finger davon und melden den Vorfall der Polizei.
Wir bieten Ihnen hier ein Art Checkliste, die Ihnen beim sicheren und legalen Welpenkauf Unterstützung bietet.
- Das Verhalten der Mutter zum Welpen
- Sind die Welpen gesund und fidel?
- Wie viele Rassen sind im Angebot?
- Beim Züchter zu Hause oder vom Kofferraum aus?
- Wie oft dürfen Sie die Welpen besuchen?
- Wird ein schriftlicher Kaufvertrag abgeschlossen?
Und wenn Sie sich für einen Welpen entschieden haben, dann haben wir gleich einen Blogartikel für Sie der das Wichtige mit dem Angenehmen verbindet: Hundeschule mit Unterkunft – Hundeerziehung von Anfang an
1. Das Verhalten der Mutter zum Welpen
Jeder seriöse Verkäufer wird Ihnen ohne Bedenken die Mutter des Welpen zeigen. Schauen Sie genau hin: Ist die Hündin vertraut mit den Hundekindern? Säugt sie sie? Kümmert sie sich um sie? Wenn die Mutter „überreizt“ ist, kann es vorkommen, dass sie die Welpen für ein Weilchen abweist und ihre Ruhe haben will. Um einen realistischen Eindruck zu bekommen, reichen fünf Minuten zum Beobachten daher nicht aus. Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich vom scheinbar ungeduldigen oder in Eile befindlichen Verkäufer nicht unter Druck setzen.
Kommt Ihnen das Verhalten der Hündin seltsam vor? Sind ihr die Welpen gleichgültig, oder geht sie ihnen sogar aus dem Weg? Dann sollten Sie hier keine Hundekinder kaufen. Möglicherweise haben Sie es hier mit einer Alibi-Hündin zu tun, weil die echte Mutter nicht zur Verfügung steht – aus welchem Grund auch immer.
2. Sind die Welpen gesund und fidel?
Betrachten Sie die Welpen genau. Sind sie gut genährt oder zu dünn? Oder gar aufgebläht von Parasiten? Liegen sie apathisch herum oder sind sie nur müde vom gemeinsamen Spielen? Glänzt das Fell, oder ist es stumpf und strohig? Steht für die Mutter Wasser und Futter bereit?
Ein seriöser Züchter oder Verkäufer würde Ihnen niemals ein krankes oder schwaches Hundekind überlassen. Will er es Ihnen trotzdem „andrehen“, lehnen Sie dankend ab.
3. Wie viele Rassen sind im Angebot?
So genannten Vermehrern ist es herzlich egal, wie oft eine Hündin pro Jahr Welpen zur Welt bringt. Achten Sie darauf, dass der Züchter höchstens zwei unterschiedliche Rassen im Programm hat und die Hündinnen nicht als „Gebärmaschine“ missbraucht werden. Bitten Sie um entsprechende Nachweise, zum Beispiel vom Züchterverband. Reagiert der Händler unwirsch oder ungehalten, sollten Sie Vorsicht walten lassen.
4. Beim Züchter zu Hause oder vom Kofferraum aus?
Ein Welpenverkauf über ebay-Kleinanzeigen ist nicht per se zu verteufeln, aber Sie sollten auf jeden Fall Ihre Sinne schärfen. Wer verkauft hier welchen Hund? Es ist leider Tatsache, dass gerade auf solchen Internetportalen immer wieder Hunde zum Kauf angeboten werden, die vorher gestohlen oder entführt wurden. Oder sie stammen aus dem Tierschutz und werden weitergegeben, weil sie den Erwartungen nicht entsprechen. Prüfen Sie den Hintergrund des Verkaufs genau und verzichten Sie im Zweifel darauf, den süßen Vierbeiner zu sich nach Hause zu holen.
Wie gehen Sie am besten vor?
Vereinbaren Sie mit dem Anbieter einen Termin bei ihm vor Ort, damit Sie sich einen Eindruck verschaffen können. Wie werden die Hunde gehalten? Sind sie lebhaft und gesund? Seriöse Züchter zeigen Ihnen die Mutter, beantworten Ihre Fragen ausführlich, geben Ihnen Zeit und wollen selbst auch ganz genau wissen, was Sie dem Welpen zu bieten bereit sind und wie sein neues Zuhause aussehen wird.
Verkäufe auf Parkplätzen, verschmutzten (Hinter-)Höfen, aus dem Kofferraum, aus einem Drahtkäfig etc. heraus sind klare Anzeichen für einen illegalen Welpenhandel. Wenn Sie aus Mitleid einen oder sogar mehrere der kleinen Hunde kaufen, leisten Sie diesem unsäglichen Verbrechen Vorschub. Oft sind die Welpen viel zu früh von ihrer Mutter getrennt worden; viele von ihnen sind geschwächt und krank. Erstatten Sie bitte umgehend Anzeige bei der Polizei – die Mitarbeiter dort werden sich um die Tiere kümmern und sie in verantwortungsvolle Hände weitergeben.
5. Wie oft dürfen Sie die Welpen besuchen?
Wenn Sie einen Welpen beim Züchter kaufen möchten, sollte dieser Ihnen mehrere Besuchstermine anbieten. So können Sie sich „Ihren“ Hund in Ruhe aussuchen und schon erste zarte Bande zu dem kleinen Vierbeiner knüpfen. Der Züchter sollte Sie auf Wunsch beraten und Ihnen dabei helfen, den Welpen herauszusuchen, der zu Ihnen passt – beispielsweise in Hinblick auf den Energielevel. Sind Sie ein aktiver und sportlicher Mensch, sollte Ihr neues Familienmitglied nicht gerade von der eher gemütlichen Sorte sein.
Sollte der Züchter darauf bestehen, dass Sie bereits beim ersten Besuchstermin einen Welpen mitnehmen, verzichten Sie besser!
6. Wird ein schriftlicher Kaufvertrag abgeschlossen?
Betrachten Sie den Kaufvertrag nicht als lästigen Schreibkram, sondern als wichtiges Dokument. Dieses schützt Sie vor Betrügern und liefert Ihnen hilfreiche Anhaltspunkte, wie der Welpenkauf abgewickelt wird.
Folgende Angaben sollten mindestens im Kaufvertrag aufgenommen werden:
- Name und Anschrift des Verkäufers
- Gewährleistung des Verkäufers
- Kaufpreis
- Zahlungs- und Übergabebedingungen
- Pflichten des Käufers
- Rechte des Käufers
- Angaben zum Tier inklusive Transponder- und EU-Heimtierausweis-Nummer
Einen Muster-Kaufvertrag finden Sie beispielsweise hier.
Seriöse Züchter sind unter anderem beim Verband für das Deutsche Hundewesen zu finden: www.vdh.de/home/
Auf Online-Märkten sollten Sie nach Siegeln und anderen Merkmalen Ausschau halten, die darauf hinweisen, ob der Welpe mit Papieren verkauft wird bzw. ob er von einem seriösen Verkäufer oder registrierten Züchter angeboten wird.
Einen interessanten Artikel, warum Hunde gut für die Psyche sind, finden Sie hier.
Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂
Euer 4Pfoten-Urlaub-Team