Hundeernährung Teil III
Nährstoffe: die perfekte Zusammensetzung für unsere Vierbeiner
Die Gesundheit unserer Hunde hängt zu einem bedeutenden Teil von der Qualität und den Inhaltsstoffen des Futters ab. Die Mahlzeiten sollen lecker sein, sie sollen den Energiebedarf decken, und vor allem müssen sie alle wichtigen Nährstoffe in der idealen Zusammensetzung enthalten. In diesem Artikel geht es nicht um die Frage, welche Art der Fütterung die bessere ist.
Es geht hier ausschließlich darum, welche Nährstoffe die Vierbeiner benötigen. Die Dosierung ist dabei von unterschiedlichen Faktoren abhängig, zum Beispiel vom Alter, vom Geschlecht, vom Gewicht, vom Aktivitätslevel und vom aktuellen Gesundheitszustand des Hundes. Sind Sie unsicher, wie die Nährstoffe speziell für Ihren Vierbeiner zusammengesetzt sein sollten, ist der Tierarzt Ihres Vertrauens der beste Ansprechpartner. Auch auf Hunde spezialisierte Ernährungsberater können Ihnen konkret weiterhelfen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die einzelnen Nährstoffe für eine artgerechte Fütterung vor:
Eiweiß bzw. Proteine
Was ist der Unterschied zwischen Eiweiß und Proteine? Ganz klar: Es gibt keinen, beide Begriffe meinen dasselbe! Das Wort „Protein“ wird abgeleitet vom griechischen Begriff „Proton“, der mit „das Erste“ oder „das Wichtigste“ übersetzt werden kann. Und Eiweiß ist tatsächlich sehr wichtig – sowohl für uns Menschen als auch für unsere Hunde.
Eiweiße bilden die Basis für ein gesundes Leben. Sie versorgen den Körper mt essenziellen Aminosäuren und pushen das Immunsystem. Für unsere Hunde ist Fleisch die wichtigste Proteinquelle. Je höher der Fleischanteil im Futter, desto besser. Viele Hundehalter setzen daher aufs Barfen. In diesem Zusammenhang wird die Fütterung von Muskelfleisch, Fisch und Herz empfohlen.
Eier und Milchprodukte liefern zwar auch große Mengen an Eiweiß. Aber vor allem die Milchprodukte sollten nur in geringen Mengen verfüttert werden, um Intoleranzen und Allergien zu vermeiden.
Fette und Öle
Unsere Hunde benötigen Fett – zum Teil sogar in recht hohe Mengen. Fett fördert den Stoffwechsel, spaltet Vitamine in verwertbare Bestandteile auf und ist außerdem ein wichtiger Geschmacksträger. Ohnehin gehört es zu den wichtigsten Energiequellen für unsere Fellnasen.
Legen Sie den Fokus auf ungesättigte Fettsäuren, die in unterschiedlichen Ölen enthalten sind: Fischöl (zum Beispiel Lachsöl), Rapsöl und Sonnenblumenöl. Wenn Sie ausschließlich Trockenfutter servieren, dürfen Sie gern gelegentlich einen Esslöffel Öl darüber geben. Ihr Hund wird es lieben!
Kohlenhydrate
Sie bestehen aus unterschiedlichen Zuckermolekülen und werden danach eingeteilt, wie viele dieser Moleküle enthalten sind. So gibt es
– Einfachzucker (Monosaccharide),
– Zweifachzucker (Disaccharide) und
– Mehrfach- oder Vielfachzucker (Oligosaccharide oder Polysaccharide).
Bei Einfachzucker handelt es sich um Kohlenhydrate, die aus einem Zuckermolekül bestehen. Zu ihnen gehören Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose). Zweifachzucker wie Milchzucker (Lactose) und Haushaltszucker (Saccharose) bestehen aus zwei Zuckermolekülen. Beim Mehrfach- oder Vielfachzucker handelt es sich um Kohlenhydrate mit mehr als zwei Zuckermolekülen. Sie sind in zum Teil recht lange Molekül-Ketten verknüpft. Süß schmecken diese allerdings nicht. Zu finden sind sie beispielsweise in Stärke.
Achten Sie darauf, Ihren Hunden möglichst nur die „guten“ Mehrfachzucker zuzuführen, die sich beispielsweise in Kartoffeln und Reis, in Vollkornmehl und in zahlreichen Gemüsesorten befinden. Hin und wieder ist ein Stück Obst erlaubt, zum Beispiel vom Apfel oder einer überreifen Birne. Welche Obst- und Gemüsesorten für Ihren Vierbeiner unbedenklich sind, lesen Sie hier.
Ballaststoffe
Bei Ballaststoffen handelt es sich um unverdauliche, pflanzliche Faserstoffe. Sie werden vom Körper des Hundes nicht direkt verwertet, pushen aber den Stoffwechsel und regulieren – in Verbindung mit Wasser – den Darm.
Ballaststoffe sind beispielsweise in Reis und Dinkelkleie vorhanden.
Vitamine und Mineralstoffe
In hochwertigem Fertigfutter sind die Vitamine und Mineralstoffe (beispielsweise Eisen, Kalzium und Zink), die Ihr Hund benötigt, oft schon in ausreichender Menge vorhanden. Konkrete Informationen dazu kann Ihnen Ihr Tierarzt geben.
Wenn Sie Ihren Vierbeiner artgerecht füttern, vielleicht sogar barfen, müssen Sie sich über die ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen aber sicherlich keine Gedanken machen.
Wasser
Jedes Lebewesen ist auf eine ausreichende Menge an Wasser angewiesen, um überhaupt existieren zu können. Bei Ihrem Hund sieht es konkret so aus, dass Wasser die einzelnen Futterbestandteile auflöst, die Nährstoffe an ihr Ziel transportiert und die Nieren spült. Auch Hunde scheiden Giftstoffe über den Urin aus – allein deshalb sind sie auf ausreichend frisches Wasser angewiesen.
Haben Sie Bedenken, dass Ihr Hund nicht genügend trinkt, können Sie auf unterschiedliche Tricks zurückgreifen:
- Wärmen Sie das Wasser leicht an und rühren Sie etwas Leberwurst, Magerquark oder Naturjoghurt hinein. Bitte kaufen Sie die Leberwurst im Tier-Fachmarkt. Handelsübliche Leberwurst aus dem Supermarkt ist oft übermäßig gesalzen und gewürzt und eignet sich daher nicht für Hunde.
- Rühren Sie Trockenfutter in Wasser an.
- Weichen Sie zumindest gelegentlich auf Nassfutter aus.
- Geben Sie ihm wasserhaltiges Gemüse als Snack zwischendurch.
- Bieten Sie Ihrem Hund im Sommer eine mit Wasser gefüllte Muschelschale an oder einen Brunnen, den er selbst mit der Pfote bedienen kann. Die meisten Vierbeiner haben viel Spaß mit solchem Equipment, verschlucken nebenbei etwas vom Wasser und können sich an heißen Tagen gut abkühlen.
Bitte lassen Sie den Tierarzt prüfen, woran es liegt, dass der Hund nicht oder nicht ausreichend trinkt. Gründe dafür sind zum Beispiel Futterumstellung, Krankheit und Stress oder Läufigkeit. Auch nach Impfungen und OPs kann es sein, dass der Hund zunächst kein Wasser zu sich nehmen mag.
Gehört Rohasche zu den Nährstoffen?
Rohasche zählt nicht zu den Nährstoffen, ist aber dennoch in jedem Hundefutter enthalten. Sie entsteht während des Produktionsprozesses, wenn die organischen Futteranteile bei 550 Grad Celsius in speziellen Öfen verbrannt werden. In der Rohasche sollte weder Sand noch Erde enthalten sein – ein wichtiges Kriterium für wirklich hochwertiges Hundefutter!
Füttern Sie spezielles Mineralfutter, wird der Anteil an Rohasche naturgemäß recht hoch sein. Bei Trockenfutter beträgt der Anteil in der Regel fünf bis acht Prozent.
Sind Nährstoff-Präparate sinnvoll?
Es kommt eher selten vor, dass ein Hund an einem Nährstoffmangel leidet, solange er artgerecht gefüttert wird. Ausgenommen sind besondere Situationen, beispielsweise Krankheit oder Trächtigkeit. Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt die individuelle optimale Nährstoffkombination für Ihren Hund und klären Sie, ob Sie den Bedarf über die tägliche Fütterung decken können.
Verabreichen Sie bitte keine zusätzlichen Nährstoffpräparate ohne vorherige Absprache mit dem Tierarzt. Sie riskieren möglicherweise eine Überdosierung. Zwar werden überschüssige Vitamine einfach wieder ausgeschieden, doch gilt das nicht für alle Nährstoffe. Geben Sie Ihrem Hund beispielsweise regelmäßig zu große Mengen an Magnesium oder Phosphor, kann dies zu Harnsteinen führen. Und irgendwann wirkt jeder Mineralstoff toxisch, wenn dauerhaft zu viel davon gegeben wird.
Hundeernährung Teil I – Futter, Leckerbissen und mehr finden Sie hier
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