Nach müde kommt doof – oder: Wie Welpen aufdrehen können
Bennys Herrchen ist ratlos. Der zehn Wochen alte Mischlingswelpe kommt schon den ganzen Tag lang nicht zur Ruhe. Vom Jagen der eigene Rute über das Toben mit einem quietschenden Gummiknochen bis hin zum ausgelassenen „Buddeln“ im Körbchen hat er das gesamte Programm abgespielt – langsam müsste das Hundekind doch mal müde werden. Oder?
Der Spruch “Nach müde kommt doof” mag auf den ersten Blick zwar humorvoll klingen, aber er trägt eine tiefe Bedeutung, wenn es um das Verhalten von Welpen geht. Die jungen Hunde sind zweifellos entzückende Bündel purer Energie und Neugierde. Doch genau wie kleine Kinder können auch Welpen von einem Moment der Erschöpfung in den nächsten Moment der Tollpatschigkeit übergehen.
Aufgedrehte Welpen – einfach nur übermüdet
Die Phase des Welpendaseins ist eine spannende Zeit voller Herausforderungen und Lernmöglichkeiten. Die Hundekinder entdecken die Welt um sie herum mit einer unbändigen Energie, die oft grenzenlos erscheint. Sie toben, erkunden, spielen und lernen in einem atemberaubenden Tempo. Dabei vergessen sie manchmal regelrecht, dass auch ihre kleinen Körper Ruhe und Schlaf benötigen, um sich zu regenerieren.
Der Spruch “Nach müde kommt doof” spiegelt die Tatsache wider, dass übermüdete Welpen oft unbeholfener und ungeschickter werden. Ähnlich wie bei Kindern, die ihren Schlaf verpassen, können auch Welpen reizbar, quengelig, unkoordiniert und weniger aufmerksam werden. Sie könnten anfangen, Dinge umzuwerfen, sich in ihren eigenen Beinchen zu verheddern oder sogar aufgeregter und überdrehter zu wirken. Müde Kinder werden zu Bett gebracht. Und ebenso sollten Sie es mit Ihrem müden Welpen tun.
Die Verantwortung, die Ihnen als Welpenbesitzer zukommt, ist also nicht nur darauf beschränkt, dem jungen vierbeinigen Familienmitglied eine aufregende Umgebung zum Lernen zu bieten. Es geht auch darum, sicherzustellen, dass das Hundekind genügend Ruhe und Schlaf bekommt, um sich richtig zu entwickeln. Regelmäßige Ruhepausen sind wichtig, um den Welpen zu ermöglichen, die Eindrücke des Tages und neue Informationen zu verarbeiten.
Wie viel Schlaf benötigt ein Welpe?
Die Menge an Schlaf, die ein Hundekind benötigt, kann je nach Alter, Rasse und individuellen Bedürfnissen variieren. Im Allgemeinen jedoch benötigen Welpen viel mehr Schlaf als ausgewachsene Hunde. Hier sind einige ungefähre Richtwerte für die Schlafbedürfnisse junger Vierbeiner:
- Neugeborene Welpen: In den ersten Wochen ihres Lebens schlafen Welpen fast die meiste Zeit, etwa 90 Prozent des Tages.
- Welpen im Alter von 3-6 Wochen: In diesem Stadium beginnen die jungen Hunde mehr Zeit damit zu verbringen, ihre Umgebung zu erkunden und mit Geschwistern zu interagieren. Dennoch benötigen sie immer noch viel Schlaf, etwa 18-20 Stunden pro Tag.
- Welpen im Alter von 2-3 Monaten: Mit etwa 8-12 Wochen verlangsamt sich das Wachstumstempo etwas, aber die Hundekinder benötigen immer noch 15-20 Stunden Schlaf pro Tag.
- Welpen im Alter von 3-6 Monaten: In diesem Zeitraum sinkt der Schlafbedarf auf etwa 14-18 Stunden pro Tag.
So bringen Sie Ihren überdrehten Welpen zur Ruhe
Auch wenn Ihr Welpe so aussieht, als würde er noch stundenlang spielen und herumkaspern wollen – er benötigt dringend eine ausgiebige Ruhephase! Folgende Strategien können sich bei Ihrem überdrehten Hundekind als hilfreich erweisen:
- Bieten Sie ihm Ruhe und einen Rückzugsort an. Eine abgedunkelte Hundebox, eine kuschelige Decke, ein gemütlicher Korb in einer ruhigen Ecke ohne Zugluft können Wunder wirken.
- Damit er liegen bleibt, stellen Sie ihm ein Kauspielzeug oder ein Stofftier zum Kuscheln zur Verfügung. Viele Welpen schlummern damit sehr schnell ein.
- Sorgen Sie für eine ruhige Stimmung. Lassen Sie leise Entspannungsmusik im Hintergrund laufen und kraulen Sie dem Welpen mit langsamen Bewegungen das Fell.
- Führen Sie einen regelmäßigen Tagesablauf mit festen Spiel-, Ruhe- und Gassizeiten ein. So weiß der junge Vierbeiner nach kurzer Zeit, was als nächstes auf dem Programm steht und wird sich zur Ruhezeit von allein auf seinen Schlafplatz zurückziehen.
- Trainieren Sie den „Befehl zur Ruhe“. Ist Ihr Welpe tiefenentspannt und kurz vor dem Einschlummern, nennen Sie mit leiser, sanfter Stimme ein dazu passendes Kommando, zum Beispiel: „Schlafen!“ Er wird dieses Hörsignal mit der Zeit ebenso abspeichern wie jedes andere auch. Probieren Sie es aus.
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