Muss ich meinen Hund baden?
Wer kennt es nicht? Man kommt mit seinem Hund nach einem ausgedehnten Spaziergang zum Auto oder nach Hause und merkt bzw. riecht schnell: „Hier ist doch etwas faul“. Wenn Bello sich mal wieder voller Hingabe für seinen Menschen im feinsten Hundeparfüm Eau de Gülle gewälzt hat oder er den süßlichen Geruch von Verwesung verströmt, ist auch ein überzeugter Hundemensch auf eine harte Probe gestellt.
Es hilft alles nichts, der Hund muss gewaschen werden. Dabei hat man immer die mahnenden Worte anderer Hundebesitzer oder -Trainer im Kopf: „Hunde zu baden, ist schädlich“. Was aber ist dran an dem Mythos, dass man seinem Hund schadet, wenn man ihn wäscht?
Zunächst einmal können wir beruhigt mit dem Märchen aufräumen, dass Baden für Hunde schädlich ist. Übertreiben sollte man es jedoch trotzdem nicht. Doch man fügt einem Hund keinen Schaden zu, wenn man ihn ab und zu mit einem milden und geeigneten Shampoo wäscht oder badet.
Es gilt die einfache Regel: so selten wie möglich, so oft wie nötig.
Die Haut und das Fell von Hunden sind unabhängig von der Rasse mit einer schützenden Fett- und Talgschicht bedeckt. Von Natur aus müssten Hunde nicht gebadet werden. Besonders Hunde mit schützender Unterwolle sind bestens dafür gerüstet, Schmutz und Nässe abzuweisen. Verfilztes Fell oder Schmutz stören sie nicht. Die meisten Hunde leben hierzulande glücklicherweise mit ihren Besitzern eng zusammen in Häusern oder Wohnungen. Und den Menschen interessieren Schmutz, Filz und Gestank in der Regel schon etwas mehr. So weit, dass man das verwesende Kaninchen, in dem sich der eigene Hund am Mittag gewälzt hat, ertragen muss, muss die Hundeliebe dann zum Glück aber auch nicht gehen.
Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl an dieser Stelle: Wenn Ihr Hund im Ostseeurlaub ins Wasser geht dann sollten Sie das Fell unbedingt vom Salz befreien! Gleiches geht natürlich für alle Verschmutzungen des Fells.
Hunde baden
Bei Welpen sollte man nach Möglichkeit vollkommen auf ein Vollbad mit Shampoo verzichten, denn ihre schützende Säureschicht auf der Haut und die Fellstruktur sind noch nicht vollständig aufgebaut. Somit würde man die Haut leicht austrocknen und den Weg für Parasiten und Pilzkrankheiten ebnen.
Einige Hunde beginnen nach einigen Wochen oder Monaten unangenehm zu riechen. Das muss keine besonderen Ursachen haben und ist auch nicht weiter schlimm. Wenn der eigene Hund müffelt, kann man ihn mit einem milden, rückfettenden Hundeshampoo waschen. Dies sollte jedoch nicht öfter als vier Mal im Jahr geschehen. Stinkt der Hund wirklich unangenehm, sollte man ggf. die Zähne untersuchen lassen oder eine Futterumstellung in Erwägung ziehen.
Hunde mit dermatologischen Befunden wie Demodexmilben oder Pilzen müssen häufiger mit einem speziellen medizinischen Shampoo gewaschen werden. In solchen Fällen ist ein Tierarzt zurate zu ziehen.
Und auch hier: Loben Loben Loben!
Ein kleiner Badespaß
Einen Hund zu baden, kann durchaus ein schwieriges Unterfangen sein. Mit diesen Hilfestellungen kann man das Baden als stressfreie Notwendigkeit üben. Für das Bad sollte ein mildes und rückfettendes Shampoo bereitliegen. Es gibt zahlreiche Hundeshampoos, die sogar die Haut- und Fellqualität verbessern sollen. Bedenkt man allerdings, dass man seinen Hund höchstens alle paar Wochen damit wäscht, sollte man sich von den Effekten nicht allzu sehr locken lassen. Shampoo für Menschen ist aufgrund der verwendeten Duftstoffe nicht für Hunde und ihre sensiblen Nasen geeignet.
Der Hund sollte in der Badewanne oder der Dusche keine negativen Erfahrungen machen. Daher ist es wichtig, ihn beim Waschen nicht zu zwingen oder mit Gewalt festzuhalten.
Eine rutschfeste Gummiunterlage sorgt dafür, dass der Hund nicht ausrutschen kann und Angst bekommt.
Und natürlich sollte auch auf Pfiffi nach dem Baden ein großes und saugfähiges Handtuch warten, damit auch das Abtrocknen nicht zu lange dauert.
In wenigen Schritten zum Badeprofi
Zunächst einmal wird die Wassertemperatur eingestellt. Sie sollte angenehm warm, aber keinesfalls zu heiß sein.
Man beginnt damit, dem Hund die Pfoten nass zu machen. Dann arbeitet man sich langsam von hinten nach vorne, mit einem sanften Strahl aus dem Duschkopf bis zum Kopf vor. Der Kopf sollte jedoch nicht abgeduscht werden. Am besten benutzt man für den Kopf einen Waschlappen und wäscht ihn ohne Shampoo, damit kein Schaum in die Augen und Ohren gelangen kann.
Nun beginnt man den Hund mit sanften Bewegungen ein zu shampoonieren. Dabei sollte man freundlich mit ihm reden und ihm in dieser für Hunde wirklich unsinnigen Situation Mut machen und mit Lob nicht sparsam sein.
Nun wird das Shampoo ganz vorsichtig abgespült. Es ist empfehlenswert, den Hund direkt in der Dusche oder Badewanne zumindest schon mal grob abzutrocknen. Nach dem Baden darf er sich ausgiebig schütteln und im besten Fall sogar eine Runde durch den Garten rennen. Das hilft dabei, die Anspannung loszuwerden und er kann sich das Wasser aus dem Fell schütteln und trocknet so noch schneller.
Natürlich sollte man dem Hund nun einen warmen und zugluftgeschützten Platz bieten, an dem er vollständig abtrocknen kann.
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team