Korrektes Verhalten bei Hundebegegnungen.
Im letzten Artikel ging es um Gefahrensituationen, die bei Hundespaziergängen auftreten können. Straßenverkehr, eine laute Umgebung und besonders Begegnungen mit andere Hunden können sehr stressig oder gar gefährlich werden. Um solche Situationen gefahrlos zu meistern und souverän zu bleiben, ist es wichtig, die Situation richtig einzuschätzen.
Wenn man verinnerlicht hat, was zu tun ist, heißt es üben, üben, üben. Je öfter man sich schwierigen Situationen stellt und sie erfolgreich meistert, desto selbstbewusster werden Mensch und Hund. Dabei ist es keine Schande, sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Im Gegenteil! Jeder Hund wünscht sich ein entspanntes Leben mit so viel Freilauf und ausgelassener Zeit draußen in der Natur wie möglich.
Voraussetzungen für entspannte Hundebegegnungen
Was also ist zu tun, damit Bello und sein Mensch nicht jedes Mal panisch ins Gebüsch springen müssen, wenn ein anderer Hund am Horizont auftaucht?
Abgesehen davon, dass ein gut sozialisierter Hund natürlich von vorn herein bessere Grundvoraussetzungen hat, entspannt mit seinen Artgenossen umzugehen, kann (fast) jeder Hund lernen, seinen Artgenossen friedlich zu begegnen. Zumindest aber, sich zu zügeln und fremde Hund nicht grundlos und in jeder Situation zu attackieren. Hunde, die wirklich massive Sozialstörungen haben, gehören in die Hände von Profis. Auf öffentlichen Hundewiesen oder frei herumlaufend in stark frequentierten Naherholungsgebieten sind sie eine Gefahr für andere Menschen und Tiere.
Zu den Voraussetzungen für angenehme Begegnungen (egal ob mit Mensch oder Hund) ist es grundsätzlich wichtig, dass der Hund abrufbar ist. Und zwar immer. Ja, das gilt auch, wenn er gerade etwas Spannendes im Wald gerochen hat oder mit einem Spielzeug über die Wiese rennt. Wenn dieses Grundkommando nicht funktioniert, steht Basisarbeit auf dem Plan. Und der Freilauf wird vorerst gestrichen.
Das klingt erst einmal hart. Aber es ist wichtig. Wer sich schwertut mit dem Abruf-Training, darf und sollte sich gerne Hilfe von einem Trainer holen. Dieser Grundstein ist einmal richtig gelegt, die Basis für möglichst viel Freiheit in einem ganzen (Hunde-)Leben.
Zunächst übt man in einem eingezäunten Bereich und oder mit der Schleppleine. Der Hund sollte nie herangezogen werden, sondern immer freiwillig kommen. Hierzu dürfen Futterbeutel oder besonders schmackhafte Leckerli benutzt werden. So lernt der Hund, dass es sich „lohnt“ bei seinem Menschen vorbei zu schauen und er nicht grundlos beim „Zeitung lesen“ oder Spielen gestört wird. Ein kleines Plädoyer für die Hundeerziehung und das Hundetraining, als Blogartikel
Den Abruf einsetzen
Klappt der Abruf, darf er bei jedem Spaziergang ausgiebig genutzt werden. Der Hund darf lernen, dass das Absichern der Gruppe und die Kontaktaufnahme zu anderen Hunden (oder Menschen) von seinem Menschen geregelt werden. Viele Hunde übernehmen diese Aufgabe nur zu gerne. Durch frühes Abrufen erleichtern wir es dem Hund also. Indem wir die Kontrolle über das Absichern übernehmen und ihm sein Verhalten vorwegnehmen, kommt der Hund gar nicht erst in Versuchung, dies zu tun.
Erst wenn wir die Situation gesichtet und gegebenenfalls mit dem Entgegenkommenden geklärt haben, ob es erwünscht und in Ordnung ist, dass die Hunde Kontakt aufnehmen dürfen, geben wir unseren Hund wieder frei. Es ist immer die beste Lösung, den anderen Menschen einfach anzusprechen und schon von einiger Entfernung zu klären, ob der eigne Hund weiter freilaufen darf. Dennoch sollte er zunächst abgerufen werden und sich nochmals die Erlaubnis zum „Hallo sagen“ bei seinem Menschen abholen.
Möchte man nicht, dass die Hunde aufeinandertreffen, ist es gut, dies auch zu sagen. Leint einer seinen Hund an, gilt dies allgemein auch als ein Zeichen, dass kein Kontakt gewünscht ist. Dies sollte unbedingt respektiert werden, denn man weiß nie, welche Gründe dahinterstecken. Vielleicht wurde der Hund gerade operiert und darf nicht toben oder es handelt sich um eine läufige Hündin.
Ein Kennenlernen an der Leine ist oftmals mitnichten eine gute Idee. Stattdessen fühlen sich Hunde an der Leine erst recht als Beschützer, denn sie haben „ihren“ starken Menschen in Rücken. Begegnen sich zwei Hunde an der Leine, sollte man daher einfach zügig aneinander vorbeigehen und sich nicht auf eine Gegenüberstellung einlassen.
Gleiches gilt auch, wenn zwei Hunde sich beim Freilaufen misstrauisch umrunden und steif machen. Bleibt man als Besitzer stehen und guckt der Gegenüberstellung tatenlos zu, gießt man genauso Öl ins Feuer, als wenn man aufgeregt schreiend dazwischen springt
Zügigen weitergehen „zieht“ den eigenen Hund meist magisch mit und signalisiert “wir wollen hier nur durch und keinen Stress“.
Der Umgang mit Fußgängern
Auch Fußgänger, Wanderer und Jogger haben das Recht, sich im Wald und in der Natur zu erholen. Es ist daher nur höflich und respektvoll, seinen Hund bei einer Begegnung ebenfalls abzurufen. So signalisiere ich dem Gegenüber: „Ich habe meinen Hund unter Kontrolle“. Oftmals erhält man sogar ein freundliches Nicken oder einen kurzen Dank für diese kleine Geste. Interessiert sich der Hund überhaupt nicht für den Menschen und schnüffelt friedlich im Wald oder am Wegesrand, ist es nicht nötig, ihn abzurufen, solange man sich in der Nähe zu seinem Hund befindet.
Falls die Hunderasse Ihres Vierbeiners einen möglichen oder sogar ausgeprägten Jagdinstinkt besitzt empfehlen wir Ihnen diesen Blogartikel zum Antijagd-Training.
Hunden gerne begegnen
Auch wenn nicht jeder Hund ausgelassen mit seinen Artgenossen herumtoben möchte, gehören Hundebegegnungen zu einem erfüllten Hundeleben dazu.
Gemeinsam schnüffeln, ein Stück zusammen laufen und Kontakt zu Artgenossen sind für Hunde ebenso wichtig wie Fressen und Schlafen. Daher lohnt es sich daran zu arbeiten, Hundebegegnungen gelassen entgegentreten zu können und den Ausflug ins Grüne oder in den Park mit seinem Hund so richtig zu genießen.
Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂
Euer 4Pfoten-Urlaub-Team