Im Ausland mit Hunden – Das sollten Sie wissen
Wenn Sie planen mit Ihrem Hund ins Ausland zu reisen, müssen Sie im Voraus einiges beachten. Vom EU-Heimtierausweis über gängige Impfungen bis hin zur den Gefahren für Vierbeiner gilt es sämtliche Aspekte in die Reiseplanung einzubeziehen. Damit Sie nichts Wichtiges vergessen, haben wir Ihnen wesentliche Punkte zusammengefasst.
Unterlagen, Vorschriften und Gesundheitszustand
Die Einreisebestimmungen für Hunde sind im Ausland teilweise sehr streng. Beispielsweise wird der Schutz für Mensch und Tier vor Tollwut seit 1. Oktober 2004 durch die EU-Verordnung gewährleistet. Darin sind Ein- und Ausfuhrregelungen für Heimtiere für EU-Mitgliedstaaten erfasst. Trotz einheitlicher Richtlinien gibt es je nach Land unterschiedliche Bestimmungen und Sondervereinbarungen. Vor Einreise sollten Sie die landesspezifischen Vorschriften genau prüfen. Detaillierte Angaben zu den entsprechenden Ländern erhalten Sie beim Auswärtigen Amt. Besonders aufmerksam müssen Sie vorgehen, wenn Sie eine Rasse halten, die in gewissen Ländern auf einer Kampfhunde-Rasseliste steht. Vielerorts ist die Einreise mit derartigen Rassen verboten.
Generell müssen vor einer Reise alle notwendigen Impfungen vorgenommen werden. Die Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustands ist darüber hinaus immer empfehlenswert. Tierarzt Dr. Ralph Peter von Stumberg erläutert im folgenden Video von TiervisionTV welche sonstigen Anforderungen erfüllt sein müssen, um mit Hund unbeschwert ins Ausland reisen zu können. Unter anderem geht er auf den EU-Heimtierausweis und den gesetzlich vorgeschriebenen Mikrochip ein. Auch Maulkorb- und Leinenpflicht sind Themen.
Steuern Sie Nicht-EU-Länder an, sind eine Bandwurm-Behandlung sowie ein Bluttest vielerorts Pflicht.
Die Unterkünfte
Hinsichtlich der Unterkünfte sollten Sie bei der Reiseplanung mit dem entsprechenden Veranstalter, Hotel oder der Ferienhaus-Vermittlung die Anforderungen besprechen. Informieren Sie die Verantwortlichen über ihre Pläne mit Hund zu reisen. Klären Sie alle Regeln, die vor Ort gelten. Beispielsweise in welchen Räumen dem Hund der Aufenthalt gestattet ist, ob Leinen- und Maulkorbpflicht besteht und welche Kosten Ihnen zusätzlich berechnet werden. Welche Art der Unterkunft besonders geeignet ist beziehungsweise welche Reiseformen in Frage kommen, werden online in Verbraucherportalen bereits diskutiert, wo Hundehalter Erfahrungen und Tipps austauschen. Grundsätzlich hat sich das Angebot für einen Urlaub mit Hund vervielfacht. Hotellerie, Gastronomie und Tourismusbranche haben erkannt, dass Hundehalter eine markante Zielgruppe darstellen und entsprechende Angebote erarbeitet.
Die Gefahren
Damit Ihr Hund auch gesund wieder nach Hause kommt, können abhängig vom Zielort präventive Maßnahmen Sinn machen. Zwei wesentliche Erkrankungen möchten wir an dieser Stelle erwähnen, die für Hunde sehr gefährlich sind:
- Herzwürmer: Die Herzwurmerkrankung wird von Parasiten auf den Hund übertragen. Besonders in Ländern im Mittelmeerraum, in tropischen sowie subtropischen Gebieten und Nord- sowie Mittelamerika ist das Risiko hoch. Im Mittelmeerraum kommen Übertragungen oft in Griechenland, Portugal, Italien, den kanarischen Inseln und Italien vor. Aber auch Tessin und Ungarn sind für seltene Fälle bekannt. Die Behandlung gestaltet sich kompliziert, oft verläuft die Krankheit tödlich. Das Tückische an Herzwürmern ist, dass sie sich unbemerkt weiterentwickeln. Über Monate erstreckt sich das Krankheitsbild. Bis sich die ausgewachsenen Herzwürmer in Herzgegend des Hundes befinden, kann ein halbes Jahr vergehen.
- Leishmaniose: Dies ist eine Infektionskrankheit, die Mensch und Tier betreffen kann. Sogenannte Sandmücken übertragen die Parasiten, die für die Krankheit verantwortlich sind. Besonders häufig kommt die Erkrankung in Ost-Afrika, Asien, Kolumbien, Mittelmeerraum und Peru vor. Stark vertreten ist sie beispielsweise in Andalusien und Sizilien. Die Leishmanien befallen nahezu alle Organe im Körper. Das Krankheitsbild gestaltet sich deshalb sehr unterschiedlich und reicht von Knötchenbildung der Haut über Hautgeschwüre bis hin zu Fieber und Haarverlust.
Sicherheitshinweise
Die Bedingungen können im Ausland je nach Land und Reiseziel stark von den gewohnten Begebenheiten von Deutschland abweichen. Schadstoffe, spitze Gegenstände und anderweitige Gefahren können das Risiko für gesundheitliche Beschwerden erhöhen. Am Urlaubsort angekommen, sollte daher die Unterkunft gesichert werden. Zunächst sind Fenster und Türen geschlossen zu halten. Damit verhindern Sie nicht nur, dass ihr Hund entwischt, sondern auch eine Überforderung des Tieres. Grenzen Sie den Raum in dem sich Ihr Hund frei bewegen darf in den ersten Stunden etwas ein und gönnen Sie ihm einige Minuten Ruhe nach der anstrengen Reise. Geben Sie ihm ausreichend Trinkwasser. Wie auch beim Mensch ist es sinnvoll im Ausland Trinkwasser zum Trinken bereitzustellen und auf Leitungswasser zu verzichten. Es ist nicht selten mit Bakterien und Erregern belastet, die Magen-Darm-Infektionen auslösen. Reinigungsmittel, Schadstoffe und anderweitige Gefahren rundum beseitigen. Sobald die Umgebung sicher ist, können Sie gemeinsam einen Spaziergang unternehmen und die Gegend erkunden. Am Strand lauern gleichermaßen Gefahren. Selbst gute Schwimmer in der Hundewelt sind vor Unterströmungen nicht sicher. Beobachten Sie Ihr Haustier stets und lassen Sie es nie aus den Augen. In Ländern mit hohen Temperaturen sind Hunde vor Überhitzung zu schützen. Da Hunde nicht schwitzen können, müssen Sie die Temperaturregulation über Hecheln vornehmen. Ist es zu heiß, besteht die Gefahr einer Hyperthermie. Ausflüge oder anstrengende Tätigkeiten müssen an kühleren Tageszeiten unternommen werden. Ein Erste-Hilfe-Set ist überaus ratsam, um im Notfall schnellstmöglich reagieren zu können. Welche Gerätschaften, Medikamente und Verbandsmaterialien in der Hundeapotheke enthalten sein sollten, haben wir hier bereits erläutert.