Hundeernährung Teil VII: Wertvolle Tipps für Senioren und ihre Gesundheit
Wie bereits angekündigt, geht es in diesem Artikel um die Senioren unter unseren Hunden. Der Stoffwechsel der Vierbeiner verändert sich naturgemäß mit steigendem Alter. Die richtige Fütterung kann spürbar dazu beitragen, dass es unseren Hunden auch im hohen Alter gut geht und sie gesund bleiben. Wir bieten Ihnen hier eine Übersicht, worauf Sie bei der Ernährung alter Hunde ein Auge haben sollten.
Bitte beachten Sie auch hier, dass dieser Artikel NICHT von einem Tierarzt oder einem Ernährungsberater für Hunde stammt. Jeder Hund ist ein Individuum, und wenn Sie speziell zu Ihrem Senior auf vier Pfoten und seiner Ernährung Fragen haben, empfehlen wir Ihnen, sich an Ihren Tierarzt zu wenden.
1. Verhindern Sie Übergewicht
Hunde im Seniorenalter werden spürbar ruhiger und brauchen auch mehr Schlaf. Sie möchten gemütlich ihre Runde durch ihr Revier drehen und sich anschließend gern für ein Schläfchen in ihre Decken kuscheln. Die Zeiten des wilden Herumtobens sind so gut wie vorbei. Auch der Stoffwechsel arbeitet nun langsamer. Beide Faktoren zusammen – weniger Bewegung und verlangsamter Stoffwechsel – senken den Energiebedarf.
Übergewicht kann gerade bei älteren Hunden schwerwiegende Folgen haben. Längst hat sich herausgestellt, dass zu viel Speck auf den Rippen die Lebenserwartung der Vierbeiner verkürzt und ihre Lebensqualität beeinträchtigt. Und wer möchte das seinem treuen Freund antun?
Setzen Sie Ihren alten Gefährten nun aber bitte nicht auf eine rigorose Diät! Er benötigt weiterhin seine lebenswichtigen Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge. Kaufen Sie stattdessen hochwertiges Hundefutter für Senioren. Es enthält weniger Fett und dafür mehr Ballaststoffe als „normales Hundefutter“, macht den Vierbeiner also auf gesunde Weise satt und ist auch noch gut für den Darm.
Wichtig: Bei manchen Hunden tritt der gegenteilige Fall auf. Viele betagte Vierbeiner nehmen ab, weil sie nur noch sehr wenig essen mögen. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Der nachlassende Geruchssinn kann ebenso eine Rolle spielen wie schmerzende Zähne oder Erkrankungen der inneren Organe. Ihr Tierarzt wird die Ursachen abklären und Ihnen gegebenenfalls bei der Futterumstellung behilflich sein.
2. Pflegen Sie die Zähne
Je älter Hunde werden, desto stärker neigen sie zur Bildung von Zahnstein. Wird dieser nicht entfernt, entstehen wie bei uns Menschen Entzündungen des Zahnfleisches und Paradontose, was wiederum höchstwahrscheinlich zu Zahnverlust führt. Achten Sie darauf, ob Ihre Fellnase plötzliches hartes Trockenfutter verweigert oder ohnehin nur noch zögernd frisst. Schmerzen an Zähnen und/oder Zahnfleisch sind ein möglicher Grund dafür!
Nicht jeder Hund hat das Zähneputzen kennengelernt, und vielleicht möchte die betagte Fellnase nun auch nicht mehr damit konfrontiert werden. Doch Sie können dennoch einiges tun, um einer notwendigen Zahnsteinentfernung unter Vollnarkose entgegenzuwirken:
- Einige spezielle Trockenfuttersorten für Senioren lassen die Zähne tief in die Futterbrocken eindringen und putzen die Beißerchen bis zu einem gewissen Grad mechanisch beim Fressen. Gleichzeitig wird die Speichelbildung angeregt und das Hängenbleiben von Nahrungsresten zwischen den Zähnen weitgehend vermieden.
- Greifen Sie zu vegetarischen Kausnacks und verzichten Sie auf Kausnacks mit hohem Bindegewebsanteil. Dazu zählen beispielsweise getrockneter Pansen, Ochsenziemer, Schweineohren und Kauknochen aus Rinderhaut. Eine Erläuterung dazu finden Sie unter dem Punkt „Muskeln erhalten“.
3. Unterstützen Sie das Immunsystem
Je älter ein Hund wird, desto mehr Unterstützung benötigt sein Immunsystem. Alte Hunde werden anfälliger für Erkrankungen (auch Krebs) und Infektionen. Gutes und hochwertiges Futter speziell für Senioren enthält eine größere Menge an Zink, Antioxidantien und B-Vitaminen: wichtige Inhaltsstoffe, die das Immunsystem stärken. Auch der erhöhte Gehalt an Ballaststoffen trägt dazu bei, denn sie verstärken die sogenannte Darmbarriere. Die meisten Erreger finden ihren Weg über den Darm in den Körper.
Gern können Sie Ihrem betagten Hund zusätzlich zum Seniorfutter ein Nahrungsergänzungsmittel geben, das gezielt das Immunsystem unterstützt. Fragen Sie dazu am besten Ihren Tierarzt.
4. Wirken Sie dem Gelenkverschleiß entgegen
Arthrose und andere schmerzhafte Gelenkerkrankungen können die Lebensqualität Ihres Seniorhundes stark beeinträchtigen. Ein gutes Seniorfutter, vielleicht in Kombination mit einem Ergänzungsfutter oder einer Nahrungsergänzung, trägt in vielen Fällen dazu bei, den Verschleiß der Gelenke zu verlangsamen und die Schmerzen zu lindern.
Achten Sie auf sogenannte Knorpelbaustoffe im Futter, sie werden auch als Glykosaminoglykone (GAG) bezeichnet. Sie bauen Gelenkknorpel auf, schmieren die Gelenke und wirken weiterem Verschleiß entgegen. Hinzu kommen entzündungshemmende Inhaltsstoffe, darunter beispielsweise Grünlippenmuschelextrakt, Kurkuma und Weihrauch.
Haben Sie bitte keine Bedenken, Ihrem alternden Hund in Absprache mit dem Tierarzt Schmerzmittel zu verabreichen. Sie geben Ihrer Fellnase damit ein gutes Stück Lebensqualität zurück, denn Schmerzen machen mürbe und verursachen chronischen Schlafmangel sowie Appetitverlust.
5. Erhalten Sie die Muskeln
Alte Hunde werden unsicher auf ihren Beinen, verletzen sich häufiger und haben öfter Rückenprobleme, weil ihre Muskulatur schwächer wird. Kommt noch Übergewicht hinzu, der arthritische Gelenke belastet, startet ein Teufelskreis aus Muskelschwäche, Schmerzen, Unlust zur Bewegung und dadurch wieder Muskelschwund.
Sorgen Sie dafür, dass der Hundesenior sich regelmäßig im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegt. Kurze und langsame, dafür mehrere Spaziergänge pro Tag reichen dafür in der Regel aus. Gleichzeitig sollten Sie die Ernährung optimal anpassen und darauf achten, dass Ihr vierbeiniger Freund vor allem leicht verdauliches Eiweiß erhält. Es enthält alle wichtigen Aminosäuren, die die Muskeln mit Energie versorgen. In Hundefutter, das speziell für Senioren hergestellt wird, ist in der Regel L-Carnitin enthalten. Dieser Stoff schleust Fette in die Muskelzellen, unterstützt so die Energiezufuhr und damit den Erhalt der Muskeln.
Wichtig: In Schweineohren, Ochsenziemer, Kauknochen etc. ist ein hoher Anteil an schlecht verdaulichem Eiweiß enthalten. Für alte Hunde sind diese Leckereien daher nicht geeignet!
6. Halten Sie den Darm auf Trab
Im Alter wird der Darm träge, darum leiden ältere Hunde häufig unter Verstopfung. Der Inhalt des Darms wird nicht mehr so schnell ausgeschieden, ihm wird Wasser entzogen, und der Stuhl wird unangenehm fest. Wenn Ihr Vierbeiner auch noch unter Gelenk- oder Rückenschmerzen leidet, kann das Absetzen des Kots zur Qual werden. Schlimmstenfalls droht ein Kotstau im Darm, der das Leben Ihres Hundes gefährden kann.
Sorgen Sie bitte dafür, dass die Nahrung Ihres betagten Vierbeiners optimal mit Ballaststoffen angereichert ist. Sie binden im Darm das Wasser, lockern den Kot und regen die Darmmotorik an. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Hund ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Trinkt er zu wenig Wasser, können Sie sein Futter mit Wasser anreichern.
7. Entlasten Sie die Leber und die Nieren
Futter für Seniorhunde muss ein gewisses Minimum an Eiweiß aufweisen, um dem Muskelschwund entgegenzuwirken. Ist der Eiweißgehalt aber zu hoch, kann das Futter wiederum Leber und Nieren belasten. Diese Organe haben unter anderem die Aufgabe, überschüssiges Eiweiß abzubauen und auszuscheiden. Leider ist es so, dass die Organe im Alter langsamer und weniger effizient arbeiten und möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, sämtliche Eiweiße in der Nahrung im Stoffwechsel zu verarbeiten, abzubauen oder auszuscheiden. Dann lagern sich die Abbauprodukte des Eiweißes im Blut ab.
Leidet der betagte Vierbeiner unter Leber- oder Nierenschwäche, können schwerwiegende Folgen entstehen: Magengeschwüre, Übelkeit und sogar eine Störung der Hirnfunktionen, die beispielsweise zu Apathie und Orientierungslosigkeit führt.
In speziell für Senioren entwickelten Futtersorten sind die Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe entsprechend angepasst, um die Leber und Nieren zu entlasten.
Wichtig: Weist Ihr Hund bereits erhöhte Nierenwerte auf, sprechen Sie bitte mit Ihrem Tierarzt über ein spezielles Diätfutter.
8. Stabilisieren Sie die Lebensenergie
In jeder Zelle befinden sich Mitochondrien. Sie sind zuständig für die Energiegewinnung und werden daher auch oft als „Zellkraftwerke“ bezeichnet. Sie wandeln Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße in eine verwertbare Form um und versorgen den Körper mit Energie. Leider hat diese Medaille eine Kehrseite, denn während dieses Umwandlungsprozesses entstehen Oxidanzien und Freie Radikale – aggressive chemische Verbindungen, die für die Körperzellen sehr schädlich sind.
Daher ist es wichtig, sie mittels Antioxidantien unter Kontrolle zu halten. Der Körper selbst hat unterschiedliche Systeme dafür entwickelt, die aber mit steigendem Alter in ihrer Sicherheitsfunktion immer mehr nachlassen. Es kann oxidativer Stress entstehen, der schlimmstenfalls den Zelltod bedeutet.
Inzwischen hat sich gezeigt, dass eine nachlassende Funktion der Mitochondrien sowie oxidativer Stress für viele altersbedingte Erkrankungen eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Um dem entgegenzuwirken, benötigt der alternde Hundekörper Substanzen, die die Stoffwechselprozesse in den Mitochondrien unterstützen. Zu diesen gehören unter anderem Magnesium und B-Vitamine, die in einem hochwertigen Seniorfutter ebenfalls ausreichend enthalten sind.
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team