Hundeernährung Teil V:
Leckere Gerichte für Mensch und Hund
Haben Sie Lust, die Mahlzeiten Ihres Vierbeiners abwechslungsreicher zu gestalten, ohne dass Sie sich allzu viel Arbeit damit machen müssen? Es gibt tatsächlich jede Menge Rezepte für Gerichte, die sowohl für uns Menschen als auch für unsere Hunde geeignet sind! Die Autorin Martina Schöps stellt in ihrem Buch „Ein Napf, ein Teller“ eine umfangreiche Rezeptesammlung zur Verfügung. Die Idee dabei: Es handelt sich um Grundrezepte für Mahlzeiten, die ab jeweils einem gewissen Punkt für Mensch und Tier separat weiter zubereitet werden.
Wichtig: Verwenden Sie ausschließlich Zutaten in Lebensmittel- oder Bioqualität und verzichten Sie vor allem auf Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker. Dann dürfen auch sensiblere Hunde bedenkenlos zugreifen und schlemmen!
In diesem Artikel möchten wir Ihnen einige grundsätzliche Tipps und Hinweise zum Thema „Kochen für den Hund“ an die Hand geben.
Zutaten für Mensch und Hund – gleichermaßen geeignet?
Bei der Auswahl der Rezept-Zutaten ist es wichtig, dass die Hunde genauso gesunde und hochwertige Lebensmittel erhalten wie wir Menschen. Zutaten in Lebensmittel-Qualität sind ein absolutes Must-have, noch besser ist Bio-Qualität.
Achten Sie nicht nur darauf, was in den Rezepten enthalten ist. Schauen Sie auch, dass nichts drin ist, was ein Hund im Allgemeinen oder Ihr Hund im Besonderen nicht verträgt. Gemüsesorten können Sie einfach austauschen und durch Varianten ersetzen, die Ihr Vierbeiner verträgt. Gleiches gilt für Fleischsorten. Sahne, Milch, Frischkäse etc. können Sie durch laktosefreie Alternativen ersetzen.
Industriell hergestelltes Hundefutter: Gesund oder nicht?
Auf viele Zusatzstoffe, die sich in industriell hergestelltem Trocken- oder Nassfutter befinden, können unsere vierbeinigen Familienmitglieder mühelos verzichten. Viele von ihnen reagieren sogar allergisch darauf. Grundsätzlich gilt: Je weniger überflüsige Zusatzstoffe Sie in den Gerichten verwenden, desto verträglicher und besser sind die Speisen für Ihren Hund.
Auf der Hundefutter-Verpackung sind die Inhaltsstoffe immer aufgelistet, einfach, weil der Gesetzgeber es vorschreibt. Der Hauptanteil des Futters steht an erster Stelle, der zweitgrößte Anteil an zweiter usw.
So steht zum Beispiel auf der Trockenfutter-Tüte eines Discounters an erster Stelle „Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse…“, was bedeutet, dass der Anteil an Getreide am größten ist. Die meisten Ernährungsspezialisten raten inzwischen grundsätzlich davon ab, Hunde mit Getreide zu füttern, da viele Vierbeiner Allergien entwickeln oder sogar allergisch auf Getreide reagieren. Jedoch sind nicht alle Hunde betroffen, und auch hier kommt es wohl auf die Menge an. Fragen Sie im Zweifel Ihren Tierarzt.
Auch beim Fleischanteil kann es zu unstimmigen Angaben kommen. Auf der Verpackung eines vermeintlich hochwertigen Premium-Trockenfutters heißt es beispielsweise „Frisches Lammfleisch (70 %)“. Allerdings wurde dem frischen Lammfleisch im Laufe des Fertigungsprozesses zu Trockenfutter ein großer Teil des enthaltenen Wassers entzogen: Der Fleischanteil hat sich entsprechend verringert.
Also selber kochen – aber was geht und was nicht?
Grundsätzlich lautet die Empfehlung, in den Mahlzeiten für Ihren Hund nur solche Zutaten zu verwenden, die Sie in qualitativer Hinsicht auch für sich selbst bedenkenlos nutzen würden. Allerdings gibt es unterschiedliche Lebensmittel, die Sie Ihrem Vierbeiner gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen anbieten sollten. Eine genaue Aufstellung darüber finden Sie hier.
Kräuter und Gewürze
Kräuter bringen nicht nur Geschmack an die Speisen, sondern machen sie zum Teil auch bekömmlicher und weisen sogar eine medizinische Wirkung auf. Den Großteil der Kräuter und Wildkräuter dürfen Sie auch in den Mahlzeiten für Ihren Hund verwenden. Wichtig ist der Zeitpunkt während der Zubereitung, wann die Kräuter hinzugefügt werden.
Manche Kräuter müssen bis zu 30 Minuten im Topf mitschmoren, damit sie ihre aromatische Wirkung entfalten können. Mitkochen dürfen sie allerdings nicht, damit das Essen nicht bitter wird. Zu diesen Kräutern zählen zum Beispiel Lorbeer, Nelken, Thymian und Rosmarin.
Frische Kräuter wie Petersilie, Kerbel etc. sollten Sie erst kurz vor Ende der Garzeit hinzufügen.
Viele Hunde lieben nicht nur den Geschmack unterschiedlicher Kräuter; die medizinische Wirkung kann ihnen außerdem viel Gutes tun. Ein paar Beispiele:
Anis stärkt den Magen, wirkt schmerzstillend, beruhigend und löst Krämpfe.
Bärlauch fördert die Durchblutung, regt den Appetit an, wirkt entkrampfend.
Basilikum wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und löst Krämpfe.
Ingwer stärkt Herz und Kreislauf, lindert Schmerzen und hemmt Entzündungen, wirkt wärmend und antibakteriell.
Melisse beruhigt und entspannt, löst Krämpfe.
Petersilie fördert die Verdauung, regt den Appetit an, entgiftet und löst Krämpfe.
Rosmarin lindert Schmerzen, hilft bei Blähungen und Verdauungsstörungen, ist gut für die Nerven und fördert die Durchblutung.
Grundsätzliche Tipps zur Zubereitung und Fütterung der selbst gekochten Mahlzeiten
- Waschen und putzen Sie Gemüse, Fleisch und Obst gründlich, bevor Sie die Zutaten weiterverarbeiten.
- Garen Sie die Mahlzeiten für Ihren Hund auf möglichst schonende Weise, damit die Nährstofe erhalten bleiben. Empfehlenswert ist das Eintopf-Verfahren inklusive Nutzung des Kochwassers. Nutzen Sie es immer, wenn es für das jeweilige Rezept möglich ist.
- Um Flüssigkeit auf- oder anzugießen oder zum Verfeinern sind selbst gekochte Fleisch- und Gemüsebrühen zu empfehlen. Gekaufte Brühen enthalten in vielen Fällen zu viel Salz und Geschmacksverstärker. Bio-Varianten können eine Ausnahme sein – lesen Sie die Liste der Inhaltsstoffe sorgfältig!
- Servieren Sie Ihrem Hund die Mahlzeiten höchstens lauwarm oder in Zimmertemperatur, niemals heiß, und würzen Sie sie nicht übermäßig.
- Gut verträgliche Mahlzeiten können Sie in größeren Mengen auf Vorrat kochen und portionsweise einfrieren.
- Achten Sie bei der Fütterung auf die richtigen Mengen. Die Gerichte in Martina Schöps Buch zum Beispiel eignen sich ausdrücklich nicht als vollwertige Ernährung, sondern sollten als besondere Leckerbissen betrachtet werden.
- Welpen, junge Hunde, Senioren und trächtige Hündinnen benötigen andere Nährstoffe als ein „durchschnittlicher“ gesunder Hund. Fragen Sie gegebenenfalls den Tierarzt Ihres Vertrauens, worauf Sie jeweils achten sollten.
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team