Hundediebstahl: So schützen Sie Ihren Hund vor Dognapping
Wird die geliebte Fellnase gestohlen, erleben die Besitzer einen wahren Albtraum. Während des Corona-Lockdowns waren die Diebe besonders stark „im Einsatz“, denn aufgrund der hohen Nachfrage nach vierbeinigen Gesellschaftern stiegen die Preise – vor allem für Welpen – ernorm an.
Doch trotz der Lockerungen bzw. Aufhebungen der Pandemie-Regeln hat sich die Lage kaum entspannt. Hunde werden weiterhin gestohlen. Vor allem die reinrassigen und kleineren Vierbeiner wie zum Beispiel Dackel, Möpse, Malteser, Zwergspitze und Frenchies sind besonders gefährdet. Warum? Sie sind niedlich und werden gern genommen. Und der Dieb kann sie sich einfach unter den Arm klemmen und weglaufen.
Warum, wie und wo werden Hunde gestohlen?
Die Dreistigkeit und Geschicklichkeit der Diebe darf niemals unterschätzt werden. Sie nehmen Hunde mit, die vor einem Geschäft angebunden auf ihren Menschen warten. Sie brechen Autos auf, um die Hunde herauszuholen. Oder sie stehlen gleich das Auto mit dem darin wartenden Hund. Sie dringen in Gärten ein, nehmen freilaufende Hunde von Spaziergängern mit und vieles mehr.
Gerade mit den sehr beliebten kleinbleibenden Rassen lassen sich hohe Gewinne beim Weiterverkauf erzielen. Oder sie werden für Zuchtzwecke entwendet, denn für süße Welpen liegen die Preise noch höher.
Aber auch andere Rassen und Mischlinge sind vor Dieben nicht sicher. Denn so hart es klingt: Für Versuchslabore und Organisatoren illegaler Hundekämpfe spielt die Rasse kaum eine Rolle.
Die Polizei geht übrigens davon aus, dass es sich in den seltensten Fällen um Einzeltäter handelt, sondern verdächtigt organisierte Banden, die mit dem Verkauf der Hunde bzw. ihrer Welpen ein Vermögen scheffeln.
Wie Sie sich und Ihren Hund vor Diebstahl schützen können
Mehrere Tierschutzorganisationen – darunter VIER PFOTEN – haben wichtige Tipps zusammengestellt, um es den Hundedieben so schwer wie möglich zu machen:
- Sorgen Sie dafür, sofern noch nicht geschehen, dass Ihr Hund einen Mikrochip trägt und dass die hinterlegten Kontaktinformationen auf dem aktuellen Stand sind. Registrieren Sie Ihren Vierbeiner bei Tasso e.V. und bei FINDEFIX und halten Sie auch dort Ihre Kontaktdaten immer up to date. Zu oft werden gechippte, aber nicht registrierte Hunde gefunden.
- Ein aktiver GPS-Tracker zeigt Ihnen an, wo sich Ihr Hund befindet. Achten Sie darauf, dass er eingeschaltet und der Akku stets aufgeladen ist. In der Regel hält der Akku bei Dauerbetrieb etwa eine Woche. Natürlich kann der Dieb den Tracker entfernen, dennoch ist er eine hilfreiche Maßnahme, zum Beispiel, wenn Ihr Vierbeiner – aus welchen Gründen auch immer – einmal allein unterwegs sein sollte: Ebenfalls eine perfekte Gelegenheit, ihn einfach mitzunehmen!
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund draußen immer ein Halsband mit einem Anhänger trägt. Auf dem Anhänger sollten Ihr Nachname und Ihre Telefon- / Handynummer stehen, nicht der Name des Hundes! Der Großteil der Hunde hört sehr gut auf seinen Namen, auch wenn er von fremden Personen genannt wid.
- Lassen Sie Ihren Hund niemals unbeaufsichtigt vor einem Geschäft auf Sie warten. Zehn Minuten Ihrer Abwesenheit reichen dem Dieb oft völlig aus. Und er bewegt sich so sicher und selbstverständlich, dass kaum ein Passant Verdacht schöpft, es könne sich nicht um sein Tier handeln.
- Lassen Sie Ihren Hund niemals allein im Auto. An warmen oder heißen Tagen sowieso nicht!
- Sorgen Sie für eine sichere Umzäunung Ihres Gartens und verschließen Sie die Tore so, dass ein ungewollter Zutritt nicht möglich ist. Riegel lassen sich mit Vorhängeschlössern zusätzlich sichern; auch ein Toralarm ist eine sinnvolle Investition. Bedenken Sie bitte auch, dass Ihr Hund durch Hecken und über Zäune gezogen bzw. gehoben werden kann!
- Prüfen Sie genau, ob Ihr Hund allein vom Grundstück entkommen kann, und schließen Sie die Lücken sorgfältig.
- Sind Sie mit Ihrem Hund im Urlaub, beispielsweise in einer Ferienwohnung mit Garten, prüfen Sie bitte auch hier die Umzäunung auf Lücken usw. Verzichten Sie im Zweifel darauf, Ihren Hund ohne (Schlepp-)Leine in den Garten zu lassen.
- Verzichten Sie darauf, in den sozialen Medien detailliert anzugeben, wo Sie und Ihr Hund sich gerade befinden – sowohl im Urlaub als auch während der Spaziergänge zu Hause.
- Achten Sie beim Freilauf darauf, Ihren Hund stets in Sichtweite zu haben. Seien Sie misstrauisch, wenn fremde Personen Sie von Ihrem Hund ablenken wollen oder den Hund von Ihnen. Leinen Sie Ihren Vierbeiner an, wenn Sie sich nicht sicher sind.
- Beauftragen Sie jemanden damit, Ihren Hund auszuführen? Stellen Sie sicher, dass der Dogwalker sich seiner Verantwortung für die Sicherheit Ihres Vierbeiners bewusst ist und die nötigen Vorkehrungen befolgt.
- Vertrauen Sie Ihrem Hund niemandem an, den Sie nicht kennen. Lassen Sie die fremde Person nicht – auch nicht ganz kurz – die Leine halten oder den Hund gar auf den Arm nehmen.
- Trainieren Sie mit Ihrem Hund den sicheren Rückruf. Es ist bereits vorgekommen, dass ein Vierbeiner dem Dieb auf Frauchens Ruf hin aus den Armen gesprungen ist.
- Trainieren Sie mit Ihrem Hund ein Abbruchsignal, damit er von Fremden keine Leckerbissen oder Spielzeug annimmt. Diese werden von Dieben häufig als Lockmittel eingesetzt.
- Meiden Sie zweifelhafte Gegenden und dunkle Gassen. Vielleicht müssen Sie Ihren Hund dort beschützen statt umgekehrt. Nehmen Sie Ihren Hund in unübersichtlichen Gegenden und im Dunkeln grundsätzlich an die Leine.
- Machen Sie Fotos von Ihrem Hund und seinen typischen Kennzeichen. Je klarer, detaillierter und deutlicher er darauf zu sehen ist, um so höher ist die Chance, dass er im Falle eines Diebstahl auf Plakaten usw. identifiziert wird.
- Verwenden Sie eine Hundeleine, die sich abschließen und nicht ohne weiteres durchschneiden lässt. Die Firmen Petloc und Lock-Dog bieten solche Leinen an.
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team