Frostfutter – Für jeden Hund geeignet?
Ob groß, klein, lebhaft, gemütlich, verspielt, ernst, schwarz, braun, muskulös, weiß oder schmal gebaut: Hunde sind so individuell wie ihre Besitzer. Ebenso wie bei Menschen gilt es, die Ernährung an den jeweiligen Hund und seine Bedürfnisse anzupassen.
Artgerechtes Füttern
Hunde sind ihrem nächsten Verwandten, dem Wolf, auch in Bezug auf die Nahrungsansprüche sehr ähnlich. Sie werden der Familie der Carni-Omnivore zugerechnet, was bedeutet, dass sie von Natur aus zwar überwiegend Fleisch benötigen, allerdings haben ihre Körper auch unter anderem Bedarf nach pflanzlichem Futter wie Gras oder Obst. Prinzipiell benötigen Hunde je nach Alter, Körpergröße und Bewegungsdrang vor allem fünf Inhaltsstoffe im Futter. Sollten diese nicht optimal abgestimmt sein, kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen:
- Proteine, die beispielsweise in Fleisch enthalten sind, tragen zur Bildung von Muskeln und Gewebe bei.
- Mineralien erhalten die aufgebaute Muskulatur, beeinflussen aber auch Fell und Knochen positiv.
- Kohlenhydrate sind Energielieferanten, welche vor allem bei aktiven Hunden schnell verbrannt werden.
- Tierische oder pflanzliche Fette bieten Hunden einen besonderen geschmacklichen Anreiz.
- Rohfasern sind Ballaststoffe, die die Darmaktivität unterstützen und somit eine optimale Verdauung garantieren.
Aktueller Blogartikel zum Thema Nahrungsunverträglichkeit beim Hund, lesen Sie hier:
Vorteile von Frostfutter
Eine Alternative zu der Fütterung von Trockenfutter, die in den letzten Jahren immer populärer geworden ist, ist Tiefkühlkost für Hunde. Auch als Barf bezeichnet, handelt es sich dabei um hochwertiges, natürliches Futter, das aufgetaucht und z.B. gekochte werden muss. Da es sich bei Frostfutter um gutes rohes Fleisch handelt, werden die körperlichen Besonderheiten von Hunden in Bezug auf eine artgerechte Ernährung bei dieser Fütterungsform besonders berücksichtigt. Anders als in freier Wildbahn, besteht Frostfutter nicht aus rohem Frischfleisch, sondern aus tiefgekühltem Fleisch, das wieder aufgetaut wird. Viele Experten sind sich einig, dass diese Form der Ernährung zu den besten zählt.
Worauf man beim Füttern mit Frostfutter achten sollte
Aufgrund der Tatsache, dass Frostfutter eine sehr spezifische Nahrungsquelle liefern, sollte man als Hundehalter, wenn man sich dafür entscheidet, bei der Durchführung einige Dinge berücksichtigen:
- Woher kommt das Fleisch?
- Kennzeichnet die Zusammensetzung des Fleischs eine gute Qualität oder wurden Schlachtabfälle beigemischt?
- Wurde bei dem Futter auf allergiefördernde Zusatzstoffe verzichtet?
- Welche ergänzenden Maßnahmen bieten sich an, um meinem Hund eine ausgewogene Ernährung zuteilwerden zu lassen?
Insbesondere der letzte Punkt richtete sich nach individuellen Kriterien, die jeder Hundebesitzer für sich sorgsam abwägen muss. Hunde durchlaufen ebenso wie Menschen unterschiedliche Entwicklungsstadien, die nach einer Anpassung der Fütterungsart verlangen. Obwohl manchem Vierbeiner das rechte Maß bei der Ernährung fehlt, versuchen sie instinktiv ihren Nährstoffbedarf ausreichend zu decken. Bei der Gabe von Frostfutter muss der Halter diesen Ausgleich gewährleisten, indem dem Futter genügend Spurenelemente, Vitamine, Mineralstoffe, pflanzliche Fettsäuren und Ballaststoffe beigemischt werden (falls nicht bereits enthalten). Als pflanzliche Ergänzung zum fleischhaltigen Frostfutter sind Obst und Gemüse empfehlenswert. Entweder bereitet man es frisch gekocht zu oder greift auf Trockenfutter mit den entsprechenden Nährstoffen zurück. Falls Sie eine Nährstoffunterversorgung vermuten, dann sollten Sie unbedingt den Blogartikel Nahrungsergänzungsmittel für Hunde lesen.
Zahnhygiene beim Hund
In den ersten sechs Lebensmonaten verlieren Hunde ihre Milchzähne und bekommen die dauerhaften Zähne, welche ein Leben lang halten müssen. Der Hund, der ja bekanntlich vom Wolf abstammt, egal ob Mops oder Husky, hat ein speziell für einen Jäger entwickeltes Gebiss. Das starke Gebiss ist auf das Ergreifen, Reißen und Zerkauen von Beutetieren ausgelegt. Mehr zum Thema hier
Fazit
Hunde sind anatomisch auf einen überwiegenden Verzehr von Fleisch ausgelegt. Daher bietet Frostfutter eine artgerechte Grundlage zur Ernährung des mit dem Wolf verwandten Vierbeiners. Als Hundehalter sollte man genug Platz in der Tiefkühltruhe für das Fleisch besitzen und jederzeit bedenken, dass die fleischhaltige Kost durch pflanzliche Nahrung ergänzt werden muss, falls nicht bereits im Futter enthalten. Zudem ist es wichtig, auf die Qualität des Frostfutters zu achten. Andernfalls riskiert man die Gesundheit seines Haustiers. Für welche Fütterung man sich schließlich entscheidet, ist höchst individuell. Denn obwohl Hunde rein theoretisch ein vermehrter Fleischkonsum nicht schaden dürfte, gibt es immer wieder Ausnahmen von der Regel. Letztendlich kennt der Besitzer seinen Hund am besten und weiß, was gut für diesen ist.
Vor allem der letzte Punkt in der Aufzählung worauf man achten sollte ist meiner Meinung nach extrem wichtig und kann durchaus als kritischer Punkt in Bezug auf die Barf-Methode angesehen werden. Darüber hinaus gestaltet sich diese Form der Ernährung gerade im Urlaub oder wenn man viel mit dem Hund unterwegs ist als schwierig. Meiner Meinung nach sind Futtersorten wie Platinum hier der beste Mittelweg, der Fleischanteil ist hoch und alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe sind auch enthalten. Auch für Leute, denen barfen zu aufwändig ist, ist das eine gute Alternative ohne auf die Qualität zu verzichten. Letztendlich muss es aber eben wie hier beschrieben an der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Hundes selbst festgemacht werden. Da gibt es nicht den einen richtigen Weg.