Flauschiger Familienzuwachs ganz klein: Der Welpe als Zweithund
Viele Hundehalter spielen mit dem Gedanken, einen zweiten Vierbeiner in die Familie zu holen. Und gleichzeitig machen sie sich Sorgen: Wie gewöhnt man die Hunde aneinander? Wie sorgen wir Menschen dafür, dass es keine Eifersucht oder sonstigen negativen Stress unter den beiden gibt?
Auf der anderen Seite stehen die vielen Vorteile: Die Hunde leisten sich gegenseitig Gesellschaft, spielen miteinander und wachsen im Idealfall zu einem tollen Team zusammen.
Grundsätzlich gilt für Sie als Hundehalter: Mit einem zweiten Hund nimmt die Arbeit nicht ab. Im Gegenteil. Und wenn es dann auch noch ein Hundebaby sein soll, kann das Ganze zu einer echten Herausforderung werden. Jetzt müssen alle Zweibeiner in Ihrer Familie an einem Strang ziehen.
Hunde brauchen viel Liebe, aber auch Grenzen und Beschränkungen. Eine liebevoll-konsequente Erziehung ist das A und O. Und unterschätzen Sie Ihren ersten Hund nicht: Auch er wird (und muss) an der Welpenerziehung beteiligt sein – ob Sie wollen oder nicht!
Erwähnenswert: Es muss nicht immer ein Hund aus der Zucht sein. Falls Sie sich auch mit einem Welpen aus dem Tierschutz anfreunden können haben wir einen passenden Artikel für Sie.
Machen Sie sich nicht so viele Sorgen!
Wenn Sie sich wirklich einen Welpen als Zweithund wünschen, möchten wir Ihnen Mut machen. Je mehr Menschen Sie fragen und je mehr Artikel und Bücher Sie lesen, desto mehr Informationen erhalten Sie. Jede Antwort wird vermutlich noch mehr Fragen aufwerfen, und es werden Schwierigkeiten gesehen, wo es vielleicht gar keine gibt.
Möglicherweise kommen Sie irgendwann zu dem Schluss, dass ein Welpe als Zweithund für Sie, für Ihren Vierbeiner, für Ihre Lebensumstände usw. nicht geeignet ist. Sie entscheiden sich also lieber dagegen.
Wie schade. Für Sie, für Ihren Hund und auch für die kleine Fellnase.
Unsere Empfehlung für ein glückliches Hundeleben zu zweit:
Holen Sie sich einige grundlegende Informationen zum Thema „Mehrhundehaltung“ und schauen Sie speziell nach Abschnitten, in denen es um Welpen geht. Führen Sie den kleinen Vierbeiner dann nach bestem Wissen und Gewissen in sein neues Rudel ein und lassen Sie die Zeit für sich arbeiten. Sollte es tatsächlich zu Konflikten zwischen Ihren Hunden kommen, können Sie sich immer noch zeitnah an einen kompetenten Hundetrainer wenden, der dieses „Problem“ gemeinsam mit Ihnen lösen wird.
Und noch etwas: Ist Ihr Ersthund ein nicht kastrierter Rüde, und Sie wählen eine kleine Hundedame oder umgekehrt… nun ja, Sie werden wissen, worauf Sie sich da einlassen und was Sie vorbeugend dagegen unternehmen können.
Einige grundlegenden Informationen zum Thema „Welpe als Zweithund“ finden Sie in diesem Artikel. Viel Spaß beim Lesen!
Welcher Welpe darf es denn sein?
Ja, es gibt einige Punkte, die Sie beachten sollten, wenn Sie einen Welpen als Familienmitglied auswählen. Aber einige Dinge spielen auch überhaupt keine Rolle.
Wir stellen Ihnen hier die beiden am häufigsten gestellten Fragen zum „Auswahlverfahren“ vor:
Wie groß ist der optimale Altersunterschied zwischen Erst- und Zweithund?
Das kommt auf Sie an! Einen Welpen großzuziehen, ist immer mit viel Arbeit verbunden. Ihn zu einem noch sehr jungen Hund zu gesellen, kann durchaus „lustig“ werden. Junge Hunde haben noch viele Flausen im Kopf, bringen ihren Unsinn gern dem noch jüngeren Vierbeiner bei und bieten damit nicht gerade ideale Voraussetzungen für die Welpenerziehung. Außerdem sind junge Hunde noch in der Entwicklung und verändern sich sowohl noch äußerlich als auch vom Wesen her.
Haben Sie genug Nerven, Geduld und Humor, um beide Wirbelwinde liebevoll und absolut gewaltfrei zu treuen Seelen zu erziehen? Und können Sie damit umgehen, dass bei annähernd gleichaltrigen Hunden diese Sie auch möglicherweise beide in kurzem zeitlich Abstand verlassen werden, wenn sie alt werden?
Ist Ihr Ersthund souverän und gut erzogen, dürfte die Erziehung des Welpen um einiges leichter werden. Denn der „Große“ fungiert als gutes Vorbild und vermittelt dem Hundekind viel Orientierung und Sicherheit.
Wie alt er ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Nicht selten wird sogar beobachtet, dass Hundesenioren noch einmal richtig aufblühen, wenn ein fröhlicher Welpe zu ihnen ins Haus kommt.
Welche Rasse sollte ich wählen?
Es kommt weniger auf die Rasse als vielmehr auf die Eigenschaften des Hunde-Wesens an. Soll der Welpe ähnlich „gelagert“ sein wie der Ersthund, ist es sinnvoll, sich an den Rasse-Eigenschaften zu orientieren. Sanfte Bernhardiner und quirlige Bracken-Kinder sind vermutlich nicht das ideale Gespann.
Weitere Überlegungen gehen in die Richtung, wie groß der Welpe werden und wie aktiv er sein soll.
Auch die Dominanz Ihres Ersthundes spielt eine Rolle. Ist er der Chef im Ring und entwickelt sich der Welpe ähnlich, kann es immer mal wieder zu Konflikten um die Rangordnung kommen.
Ein Welpe als Zweithund: Das erste Kennenlernen
Sie haben Ihren Welpen ausgewählt; nun geht es darum, wie Sie den beiden Vierbeinern einen guten Start ins neue Zusammenleben ermöglichen.
Wir empfehlen Ihnen ein erstes Treffen in einer neutralen Umgebung, zum Beispiel auf einer Wiese in der Nähe Ihres Zuhauses. Ein kurzer anschließender Spaziergang entspannt die Situation weiter. Gemeinsames Beschnuppern von Rasen, Büschen und Parkbänken baut schon einmal eine erste zarte Verbindung auf.
Nun kann es nach Hause gehen, in das bisher alleinige Revier Ihres Ersthundes. Denken Sie daran, dass für beide Vierbeiner die Situation vollkommen neu ist. Bestenfalls haben Sie für den Welpen alles vorbereitet, vor allem einen Schlaf- und einen Essplatz. Die Privatsphäre beim Schlafen und Essen sind von beiden gegenseitig zu respektieren, Störungen sind tabu.
Gerade beim Essen sollten Sie den Hunden in der ersten Zeit unaufdringliche Gesellschaft leisten, um möglichen Streit zu verhindern.
Ein Welpe als Zweithund: So entwickelt sich ein friedliches und ausgeglichenes Rudel
Welpen sind quirlig und lustig. Sie spielen mit allem möglichen, was sie gerade so finden – vom Hausschuh über die Fernbedienung bis hin zum Spüllappen wird alles gern genommen, um damit durch Haus und Garten zu toben und die scharfen Zähnchen daran auszuprobieren. Und auch die wedelnde Rute des älteren Hundes ist immer wieder eine spannende Angelegenheit.
Bleiben Sie bitte locker! Bis auf Ihren Ersthund und genehmigtes Spielzeug sollten Sie einfach alles wegräumen, was Ihr Welpe nicht zwischen die Zähne bekommen soll. Ihre Gelassenheit wird sich schnell energetisch auf das gesamte Zuhause übertragen und die Tiere entspannen.
Auch wenn der vierbeinige Jungspund viel Aufmerksamkeit von Ihnen fordert, sollten Sie Ihrem Ersthund keinesfalls weniger Aufmerksamkeit schenken. Keiner von ihnen darf zu kurz kommen oder sich benachteiligt führen.
Das Wort „Rudelführer“ weckt in vielen Menschen negative Assoziationen. Dabei geht es im Prinzip nur darum, die Vierbeiner liebevoll und dennoch konsequent anzuleiten: Das darfst du, das nicht. Nehmen Sie das Zepter in die Hand und sorgen Sie dafür, dass Ihre Regeln befolgt werden. Natürlich ohne Gebrüll und vor allem ohne die kleinste körperliche Züchtigung oder sonstige Gewalt.
Fazit zum Welpen als Zweithund
Die Integration eines Welpen ins bestehende Rudel (dazu zählen auch Sie als Menschen!) ist längst nicht so schwierig, wie so manches Fachbuch vermuten lässt. Wählen Sie ein Hundekind, das von der Rasse und vom Energielevel her gut zu Ihnen und Ihrem Ersthund passt.
Bei liebevoller und konsequenter Anleitung wird sich Ihr neues vierbeiniges Familienmitglied schnell eingewöhnen. Alle benötigen ihre Zeit, um sich mit der neuen Situation anzufreunden – sowohl die Menschen als auch die Hunde.
Vor allem die Menschen im Rudel benötigen in erster Linie eine großzügige Portion innerer Gelassenheit, eine sehr hohe Toleranzschwelle und viel, viel Humor. Der Rest ergibt sich dann meistens schon von allein
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihren beiden Fellnasen!
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team