Ein Welpe zieht ein: 10 tolle Tipps für einen entspannten Start
Sie haben sich dafür entschieden, einen Welpen anzuschaffen, und der Tag, an dem er bei Ihnen einziehen soll, ist schließlich da. Die Freude und Aufregung ist groß – auch bei der kleinen Fellnase, die Sie aus großen Augen anguckt und überhaupt keine Idee hat, was da gerade mit ihr passiert.
Gerade war der Kleine noch bei seiner eigenen Hundefamilie – bei seiner Mutter und seinen Geschwistern –, dort, wo er alles kannte und ihm alles vertraut war. Und jetzt stellt sich seine kleine Welt völlig auf den Kopf. Das, was Ihr Welpe jetzt am dringendsten benötigt, ist Ruhe und Zeit, damit er all die plötzlichen und einschneidenden Veränderungen verarbeiten kann.
Wir möchten Ihnen ein paar Tipps an die Hand geben, damit die ersten Tage mit Ihrem flauschigen neuen Familienmitglied für alle zu einem schönen Erlebnis werden:
Tipp 1: „Das ist deins!“
Wenn Sie mit Ihrem Welpen nach Hause gekommen sind, zeigen Sie ihm draußen zunächst, wo er sich lösen kann. Möglicherweise wird er sogar gleich seine kleinen und großen Geschäfte auf dem Plätzchen erledigen. Loben Sie ihn mit ruhiger, etwas höherer Stimme. Laute Ausrufe könnten den Kleinen erschrecken und ihm das Gefühl geben, er habe etwas falsch gemacht.
Gehen Sie dann mit ihm ins Haus bzw. in die Wohnung. Zeigen Sie ihm nur einen kleinen Bereich, und zwar vorrangig den, an dem er seinen Schlafplatz, sein Futter und frisches Wasser findet. Für eine umfassende Besichtigung von Haus und Garten ist später noch Zeit genug.
Tipp 2: Lassen Sie ihn schlafen!
Alle Hunde benötigen viel Schlaf. Und Welpen noch mehr. Bis zu 22 Stunden pro Tag schlafen oder dösen sie oder liegen sie entspannt herum. Lassen Sie Ihre kleine Fellnase in diesen Zeiten möglichst in Ruhe. Er braucht seinen Schlaf, um Eindrücke zu verarbeiten und sich zu regenerieren. Auch in den Zeiten, in denen er wach ist, sollten Sie ihn nicht überfordern. Er muss weder gleich das ganze Haus noch all Ihre Freunde und Bekannten kennen lernen.
Tipp 3: „Wo gehst du hin?“
Hundekinder müssen das Alleinsein langsam erlernen. Möglicherweise wird der Welpe Ihnen in den ersten Tagen überall hin folgen – auch auf die Toilette. Er hat Sorge, er könnte Sie als seine neue Bezugsperson aus den Augen verlieren. Lassen Sie ihn bei sich bleiben. Nach und nach wird er lernen, dass er sich auf Sie verlassen kann. Die anfangs noch enorme Anhänglichkeit wird sich mit der Zeit auf ein „normales“ Maß einpendeln.
Tipp 4: Stubenrein ganz entspannt
Gewöhnen Sie sich an, mit der kleinen Fellnase regelmäßig nach draußen zu gehen – dorthin, wo sie sich lösen soll: nach dem Essen, nach dem Schlafen, nach dem Spielen. Beobachten Sie Ihren Welpen. Sollte er zwischendurch unruhig werden, scheinbar etwas suchen oder sogar Anstalten machen, sich hinzuhocken, nehmen Sie ihn entspannt hoch und tragen ihn hinaus zu seinem vorgesehenen „stillen Örtchen“. Achten Sie darauf, nicht in hektische Bewegungen zu verfallen, damit der Kleine nicht vor Ihnen erschrickt.
Falls ihm doch einmal ein Missgeschick passiert, bleiben Sie bitte entspannt. Entfernen Sie das Malheur ruhig und kommentarlos. Er hat es nicht mit Absicht gemacht!
Manche Welpen benötigen nur ein paar Tage zur Stubenreinheit, andere mehrere Monate. Die gute Nachricht: Irgendwann lernen sie es alle! Bleiben Sie aufmerksam, konsequent, ruhig und entspannt und loben Sie Ihren Vierbeiner, wenn er es richtig gemacht hat.
Wo wir beim Thema gehen sind – Welpen und Junghunde sollten, alleine schon wegen der Entwicklung der Gelenke, keine großen Touren unternehmen. Daher sollte man sich im klaren sein, dass wenn man einen Urlaub mit dem Vierbeiner plant, dass man es nicht zu früh macht – Ansonsten stehen die Möglichkeiten für einen Urlaub mit unserem vierbeinigen Freund nichts im Wege. – Ist das Welpenalter ausreichend für einen Urlaub?
Tipp 5: Keine Spaziergänge!
Spaziergänge hat Mutter Natur für Welpen nicht vorgesehen, und der Grund dafür ist ganz einfach. Der Instinkt aller Tierkinder lässt sie möglichst in der Nähe ihrer Wurfhöhle oder ihres Nestes bleiben. Ihre Überlebenschancen werden so drastisch erhöht.
Möglicherweise beobachten Sie folgendes Phänomen, wenn Sie Ihren Welpen an der Leine vom Haus wegführen: Er beginnt zu bocken. Auf dem Rückweg dagegen zieht er kräftig an der Leine, um sich schnellstmöglich wieder in Sicherheit zu bringen.
Zwingen Sie ihn nicht, sondern warten Sie ab, bis der Kleine von sich aus die Welt entdecken möchte. Bis dahin tragen Sie ihn viel auf dem Arm. Sie vermitteln ihm damit Sicherheit, und die große, weite Welt verliert langsam ihren Schrecken.
Tipp 6: Los geht’s – aber bitte in Maßen
Das Aktivitäts- und Laufbedürfnis eines Hundes hängt von unterschiedlichen Kriterien ab: Von der Rasse, vom Gesundheitszustand – vor allem aber vom Alter.
Für einen Welpen sind Spaziergänge sehr anstrengend, sowohl körperlich als auch mental. Achten Sie darauf, dass der Kleine nicht überfordert wird.
Trotz zahlreicher abweichender Meinungen können Sie sich entspannt an die Faustregel „fünf Minuten pro Lebensmonat“ halten. Diese gilt auch wirklich nur fürs Spazierengehen. Toben und Spielen sind noch einmal ganz andere Aktivitäten. Warum? Die Welpen können selbst entscheiden, wann Schluss ist und sie eine Pause machen möchten.
Manche kleinen Vierbeiner müssen aber auch das erst lernen: zur Ruhe zu kommen. Helfen Sie Ihrem Welpen dabei, indem Sie ihn gelassen und bestimmt aus dem Spiel nehmen und ihm einen geschützten Platz ohne Ablenkungen zuweisen. In der Regel dauert es nur wenige Minuten, bis er „umkippt“ und einschläft.
Wichtig:
Das Mitlaufen am Fahrrad ist für Welpen und Junghunde absolut tabu! Fragen Sie Ihren Tierarzt, ab wann Sie Ihren Hund langsam (!) daran gewöhnen dürfen. Die meisten verantwortungsvollen Veterinäre werden Ihnen für den Trainingsbeginn ein Mindestalter von einem Jahr nennen. Halten Sie sich daran, damit Ihr Hund später keine chronischen, schmerzhaften Probleme mit seinen Gelenken bekommt.
Sind Sie oft und gern mit dem Fahrrad unterwegs und möchten Ihren Welpen dabei haben, empfehlen wir Ihnen, einen Hunde-Fahrradanhänger oder einen Hunde-Fahrradkorb anzuschaffen. So kann der Kleine die Ausflüge ganz entspannt genießen.
Tipp 7: „Essen ist fertig!“
Es macht Spaß, Tiere zu füttern. Und Sie wollen sichergehen, dass Ihrem Welpen das Futter, das Sie ihm zubereitet haben, auch schmeckt. Verzichten Sie dennoch darauf, ihn beim Essen allzu genau zu beobachten. Viele Welpen verunsichert das, und sie trauen sich nicht mehr an ihr Futter.
Je mehr Sie sich bemühen, ihn zum Essen zu animieren, desto unheimlicher wird ihm zumute werden. Selbst vor dem Napf könnte er zurückschrecken.
Am besten stellen Sie ihm das Futter einfach hin und beobachten ihn höchstens aus den Augenwinkeln, während Sie vermeintlich mit etwas ganz anderem beschäftigt sind. Ein Buch in der Hand reicht zum Beispiel völlig aus! Wenn Sie merken, dass der Welpe sich vor dem Napf gruselt, schütten Sie das Futter auf eine Unterlage, die sich problemlos abwaschen lässt. Und dann lassen Sie dem Kleinen einfach Zeit.
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Tipp 8: Gute Nacht und süße Träume
Wo soll Ihr Hund schlafen? In Ihrem Bett? In einem separaten Raum? Im Körbchen in Ihrem Schlafzimmer?
Lassen Sie sich keinesfalls von sogenannten Experten verunsichern, die den Standpunkt vertreten, dass Hunde auf erhöhten Liegeplätzen nichts verloren haben. Ein Vierbeiner, der ausgestreckt auf der Couch vor sich hin döst, hat ganz sicher keine Ambitionen, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Er findet es dort einfach wesentlich bequemer als auf dem Fußboden.
Es ist allein Ihre Entscheidung, wo Ihr Welpe schlafen soll. Und alles hat seine Vor- und Nachteile.
Wenn der Kleine seine Nächte in einem separaten Raum verbringen soll, leisten Sie ihm bitte zu Beginn Gesellschaft. Er muss erst einmal lernen, dass er sich dort auch allein entspannen und erholen kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie gleich mitbekommen, wenn er nach draußen möchte.
Tipp 9: „Ich beschütze dich!“
Es wird immer wieder vorkommen, dass Ihrem Welpen Dinge, Situationen und auch Lebewesen begegnen, die ihm Angst einjagen. Zeigen Sie ihm in diesen Momenten, dass Sie für ihn da und in der Lage sind, ihn zu beschützen.
Gehen Sie auf Distanz zu dem gruseligen Objekt, damit er es aus sicherer Entfernung und ohne Angst anschauen kann. Bieten Sie ihm eine Rückzugsmöglichkeit, nehmen Sie ihn auf den Arm oder auf den Schoß, lassen Sie ihn zwischen Ihre Beine flüchten, wenn er das möchte.
Können Sie das Objekt „untersuchen“ und ihn dabei zuschauen lassen? Zwingen Sie ihn nicht, näher zu kommen. Aber lassen Sie ihn langsam herankommen, wenn seine Neugier schließlich siegt.
Auch vor zudringlichen Menschen und Artgenossen sollten Sie Ihren Welpen in Schutz nehmen, selbst wenn sie es noch so nett meinen. Der Kleine benötigt einfach Zeit und sollte nicht mit zu vielen Eindrücken auf einmal überfordert werden.
Tipp 10: Spielerisches Training im Alltag
„Gehst du denn mit ihm in eine Hundeschule?“ Mit dieser Frage werden Sie früher oder später garantiert konfrontiert werden. Bleiben Sie locker: Ihr Welpe sollte sich erst einmal in seinem neuen Leben bei Ihnen einrichten, bevor es in die Welpengruppe oder zum Training geht.
Denken Sie daran, dass der Kleine jeden Tag ununterbrochen lernt und Erfahrungen sammelt. Ihm ist egal, ob es sich dabei um ein strukturiertes Training handelt oder er einfach nur mit von der Partie ist bei dem, was Sie gerade tun.
Was Sie von Anfang konkret tun können, ohne ihn zu überfordern:
- Sprechen Sie ihn mit seinem Namen an, wenn er nicht gerade abgelenkt ist. Reagiert er darauf? Belohnen Sie ihn! Mit einem Leckerchen, einer Streicheleinheit, einem Spiel. Bedenken Sie, dass es „nur“ sein Name ist, kein Ersatz für ein „Komm!“ oder „Nein!“
- Fangen Sie spielerisch mit dem Rückruf-Training an. Verwenden Sie ein eindeutiges Rufsignal dafür, zum Beispiel „Hier!“ oder „Komm!“ Sprechen Sie es immer dann aus, wenn der Welpe ohnehin gerade auf dem Weg zu Ihnen ist, und belohnen Sie ihn, wenn er bei Ihnen angekommen ist.
- Loben und belohnen Sie jedes Verhalten, das Sie gern häufiger sehen möchten. Verknüpfen Sie es – sofern möglich – mit dem jeweiligen Hörsignal. Setzt der Welpe sich hin? Sagen Sie im selben Moment „Sitz!“ und loben Sie ihn. Gleiches gilt zum Beispiel für „Platz!“ oder „Aus!“ Gehen Sie es bitte grundsätzlich locker an und erwarten Sie nicht zu viel. Das gemeinsame Leben soll Spaß machen und nicht in Stress ausarten!
Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂
Euer 4Pfoten-Urlaub-Team
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