Hunde-Diebstahl: Schützen Sie Ihren Vierbeiner wirkungsvoll vor Kriminellen
Viele Hundehalter scheinen sich der Gefahren nicht bewusst zu sein, wenn sie ihren Vierbeiner vor Supermärkten und anderen Geschäften anleinen oder ihn unbeaufsichtigt in den Garten lassen. Ist der Hund plötzlich spurlos verschwunden, werden Albträume wahr. Und das passiert oft. Sehr oft. Jeden Tag werden gestohlene Hunde gemeldet! JEDEN!
Die Tiere verschwinden zu Hunderttausenden pro Jahr – allein in Deutschland. Sie werden vor Geschäften, aus parkenden Autos, aus privaten Gärten, während des Spaziergangs und sogar in öffentlichen Strand- oder Parkanlagen entwendet. Viele Hundehalter unterschätzen die Gefahr: „Mein Hund ist kein Rassehund, warum sollte er gestohlen werden?“
Ganz ehrlich? Einem Tierversuchslabor ist es relativ egal, was für ein Hund das ist, denn die Gene spielen bei vielen Tests überhaupt keine Rolle…
Tatsächlich blüht das Geschäft mit gestohlenen Hunden nicht nur wegen Corona, und es ist sogar äußerst profitabel. Je nachdem, wofür der Hund nach dem Diebstahl „verwendet“ wird, lassen sich mit ihm gleich einige hundert Euro verdienen.
Reinrassige Hunde werden in erster Linie für die Zucht gestohlen. Doch auch zahlreiche Mischlinge werden entwendet. Vielleicht, weil er so niedlich aussieht und sich leicht verkaufen lässt? Es lässt sich im Einzelfall kaum nachvollziehen, was mit dem gestohlenen Hund passiert und wohin er gebracht wird. Die Motive der Hundediebe sind sehr unterschiedlich:
- Der Dieb möchte den Vierbeiner für sich haben.
- Der Hund wird für Zuchtzwecke genutzt.
- Der Dieb will später einen Finderlohn für den „gefundenen“ Hund kassieren.
- Das Fell soll für die Bekleidungsindustrie genutzt werden.
- Der Hund wird als Beute für illegale Hundekämpfe missbraucht oder
- er wird zum scharfen Abrichten anderer Hunde benutzt.
- Der Hund wird an ein Tierversuchslabor verkauft.
Wiegen Sie sich nicht in falscher Sicherheit:
Tierschutz-Organisationen erzählen immer wieder, dass tätowierte Hundeohren einfach abgeschnitten werden. Und auch der unter die Haut implantierte Chip hilft wenig, wenn professionelle Hundediebe im Spiel sind – sie lassen den Vierbeiner nämlich auf Nimmerwiedersehen dorthin verschwinden, wo der Chip gar nichts nutzt.
Grundlegende Maßnahmen zum Schutz der Hunde
Bei verspielten Welpen und sehr freundlichen Hunden, die ohne Scheu auf fremde Personen zugehen, haben die Diebe leichtes Spiel. Es gibt viele Hunderassen, die Menschen gegenüber grundsätzlich offenherzig und zuwendungsbereit sind, beispielsweise der familienfreundliche Golden Retriever.
Es ist wichtig, diese Hunde so zu erziehen und zu trainieren, dass die Diebe es so schwer wie möglich haben, ihr Vertrauen zu gewinnen. Erste Anlaufstellen sind Hundeschulen mit Trainern, die sich auf ein „Anti-Diebstahl-Verhaltenstraining“ spezialisiert haben.
Was Ihr Hund können sollte, um potenziellen Dieben das Leben schwer zu machen
Oberstes Gebot: Bringen Sie Ihrem Hund den zuverlässigen Rückruf bei. Der Vierbeiner sollte sich sofort auf den Weg zu Ihnen machen, sobald Sie ihn rufen oder nach ihm pfeifen. Es wurde schon beobachtet, dass Hunde, die entwendet werden sollten, sich wieder losrissen oder dem Dieb aus den Armen sprangen, sobald sie die Stimme ihres Frauchens oder Herrchens hörten.
Weiterhin sollten Sie Ihren Vierbeiner darauf trainieren,
- ohne Ihre ausdrückliche Erlaubnis keine Leckerlis oder sonstiges Essen von fremden Menschen anzunehmen, geschweige denn, mit diesen mitzugehen,
- mit lautstarkem Gebell Alarm zu schlagen, wenn ein Fremder sich nähert oder ihn sogar berühren möchte,
- für eine gewisse Zeit allein in der Wohnung oder im Haus zu bleiben, damit Sie ihn während des Einkaufs nicht vor dem Geschäft unbeaufsichtigt anbinden müssen.
Weitere Möglichkeiten, wie Sie Ihren Hund vor Diebstahl schützen können
- Lassen Sie ihn niemals unbeaufsichtigt – weder im parkenden Auto noch in der Freilaufzone des Stadtparks.
- Behalten Sie ihn auch in Ihrem eigenen Garten im Auge. Lassen Sie Ihren Hund nicht einfach draußen das Grundstück bewachen, während Sie unterwegs sind. Die meisten Vierbeiner sind mit dieser Aufgabe ohnehin rassebedingt völlig überfordert.
- Holen Sie Ihren Hund nachts immer ins Haus.
- Falls Sie trotz aller Warnungen der Meinung sind, dass er problemlos ein paar Minuten lang vor einem Geschäft angebunden auf Sie warten kann, kaufen Sie eine diebstahlsichere Leine. Das Band der Leine ist schnittfest, die Enden sind mit Zahlenschlössern versehen. So kann die Leine weder durchtrennt noch gelöst werden. Wichtig: Das Halsband muss so eng liegen, dass es nicht über den Kopf des Hundes gezogen werden kann.
Warum Sie Ihren Hund erst gar nicht vor Geschäften anbinden sollten – vom möglichen Diebstahl abgesehen
Die Plätze vor den Läden sind in der Regel sehr ungemütlich für Ihren Hund – und tierfreundlich schon mal gar nicht. Möglicherweise muss er zwischen vorübereilenden Passanten und parkenden Autos an einer engen Stelle auf Sie warten. Leider wird er hier auch nicht unbedingt in Ruhe gelassen.
Im Gegenteil: Manche Passanten möchten den süßen Hund knuddeln, weil er so traurig und allein aussieht. Oder andere Hundehalter lassen ihren Vierbeiner schnuppern, ohne dass Ihr Hund eine Möglichkeit hat, der unerwünschten, aufgedrängten Annäherung auszuweichen.
Ihr Hund ist völlig auf sich allein gestellt, vermutlich auch verunsichert und auf jeden Fall überfordert. Auch wenn Sie die Hand für ihn ins Feuer legen würden: Ein in die Enge getriebener Hund, der nicht flüchten kann, zeigt irgendwann die Zähne oder schnappt sogar zu. Es spielt keine Rolle, wer sich falsch verhalten hat: Ihr Hund oder der fremde Mensch mit seinem Hund: Sie sind verantwortlich, entstandene Schäden zu ersetzen.
Außerdem gibt es leider zahlreiche Menschen, die unsere Vierbeiner einfach nicht leiden können. Gedankenlose Passanten, die sich einen Spaß daraus machen, wehrlose Hunde zu ärgern, um seine Grenzen auszutesten, sind ebenso real wie böswillige Hundehasser, die Ihrer Fellnase vielleicht einen wohlschmeckenden Giftköder anbieten – Ihr Hund kann jedem begegnen, solange Sie im Laden sind. Und oft reichen fünf Minuten ohne Ihren Schutz völlig aus.
Bitte bedenken Sie: Ihr Hund ist Ihr Schutzbefohlener. Und vermutlich ist er allein zu Hause sicherer als allein unter Fremden.
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team