Ein Baby ist unterwegs- Wie sage ich es meinem Hund?
Wenn Nachwuchs unterwegs ist, steigt die Aufregung. Ein neuer Mensch wird geboren und die Familie bekommt Zuwachs. Neun Monate lang bereiten sich alle auf die Ankunft des neuen Familienmitgliedes vor. Leider wird in all der Aufregung und Vorfreude oft vergessen, ein weiteres Familienmitglied über die bevorstehende Veränderung zu informieren: den Hund. Wie sage ich also meinem Hund, dass ein Baby unterwegs ist?
Natürlich ist es bei einem Hund nicht damit getan, ihn in einem ruhigen Gespräch über die Ankunft des neuen Rudelmitglieds aufzuklären. Vielmehr ist ein Baby ein toller Anlass, die Erziehung des eigenen Hundes noch mal so richtig auf Herz und Nieren zu prüfen und eventuelle Schwachstelle auszubügeln. Wer also früh genug beginnt mit der Vorbereitung auf ein Kind und Hund im Haus, kann späteren Stress auf beiden Seiten vermeiden. Natürlich darf der Vierbeiner wegen des Nachwuchses auch nicht vernachlässigt werden. Da die Aufmerksamkeit zum Vierbeiner, gerade nach der Geburt, stark zurück gehen kann haben wir einen tollen Artikel verfasst, der Qualitätszeit mit dem Hund thematisiert.
Ein Hund kann ein toller Partner für ein Kind sein, wenn man den Hund frühzeitig und richtig an den Umgang mit einem Neugeborenen heranführt. Den Hund an ein Baby zu gewöhnen ist daher ein ebenso wichtiger Schritt in der Vorbereitung auf ein Kind wie die Anschaffung des Kinderwagens oder die Einrichtung des Kinderzimmers.
Voraussetzungen für eine harmonische Hund-Kind-Beziehung
Egal wie groß die Vorfreude auch sein mag, der Alltag mit einem Baby bringt eine Reihe von Herausforderungen an die ganze Familie mit sich. Auch Hunde merken die Veränderung. Die Zeit der Schwangerschaft sollte daher dazu genutzt werden, den Hund auf die bevorstehende Veränderung vorzubereiten.
Besonders beim ersten Kind verschieben sich die Rollen innerhalb einer Familie mitunter recht stark. Der Hund, der vormals vielleicht im Mittelpunkt stand, muss nun zurückstecken und wird, auch wenn dies niemandes Absicht ist, mit weniger Aufmerksamkeit auskommen müssen. Auch die Zeit für Gassi gehen, Training und hundegerechte Ausflüge wird häufig besonders in der Zeit des Wochenbetts weniger. Es ist daher für einen harmonischen Ablauf wichtig, den Hund nicht unvorbereitet mit dieser Situation zu konfrontieren.
Vorbereitungen für ein Leben mit Baby und Hund
Der Alltag wird zukünftig etwas chaotischer ablaufen. Daher ist es wichtig, klare Regeln zu formulieren (und, auch umzusetzen!). Eine hilfreiche Regelung, sofern sie nicht schon existiert, ist ein fester Liegeplatz für den Hund. Mit einem klaren Kommando wird der Hund auf seinen Platz geschickt.
Dort darf er stehen, sitzen oder liegen. Es macht wenig Sinn, den Hund in ein „Platz“ zu zwingen, denn dieses müsste man ständig kontrollieren. Besser ist es, den Hund auf die Decke zu schicken und jeden Ansatz von der Decke herunter zu gehen, mit einem „Nein“ oder „Stopp“ Kommando zu unterbinden. Nach einer Weile wird dem Hund klar, dass seine einzige Aufgabe daraus besteht, sich nicht von diesem Ort wegzubewegen und er wird sich ganz von selbst zu einem Nickerchen ablegen.
Der Hundeplatz wiederum ist insbesondere später, wenn das Kind zu krabbeln und zu laufen beginnt, auch eine Tabuzone für das Kind. Dieser Ort ist der Rückzugsort des Hundes, an dem er sich vor zu viel Trubel zurückziehen kann.
Mein Bereich, dein Bereich
Der Hund sollte in den ersten Wochen und eventuell sogar Jahren das Kinderzimmer nur betreten, wenn er explizit hineingerufen wird. Das hat gleich mehrere Vorteile. Im Kinderzimmer kann man sich mit dem Kind ungestört aufhalten, es stillen, wickeln, anziehen und sich auf einer Decke auf dem Boden aufhalten.
Es ist ein weitverbreitetes Missverständnis, dass ein Hund alles rund um das Thema Baby mitbekommen sollte, damit er eine gute Bindung zum Kind aufbaut. Ganz im Gegenteil. Bezieht man den Hund in alle Prozesse aktiv mit ein, indem er sich zum Beispiel immer vor der Wickelkommode ablegen soll oder gar das Baby anstupsen darf, wird der Hund das Neugeborene schnell zu „seinem Besitz erklären, denn schließlich solle er ja offensichtlich rund um die Uhr darauf aufpassen.
Darüber hinaus schützt ein hundefreies Kinderzimmer auch den Hund. Im Kinderzimmer können Spielzeuge herumliegen, ohne dass das Lieblingskuscheltier zerfetzt oder ein Baustein angenagt oder im schlimmsten Fall gefressen wird.
Zeit für Neues
Geben Sie Ihrem Hund Zeit, auch die neuen Gegenstände kennenzulernen, die in seinem Leben von nun an auftauchen. Von Maxi-Cosi über Kinderwagen bis hin zu Babybett und Krabbelgittern. All diese Gegenstände werden oftmals bereits vor der Geburt des Kindes angeschafft. Stellen Sie diese ruhig schon mal in der Wohnung an den dafür vorgesehenen Platz. So kann der Hund sich mit den neuen Gegenständen vertraut machen. Darüber hinaus kann man von nun an hervorragend üben, diese Dinge zum Tabu zu erklären. Der Hund soll weder seine Nase in den Maxi-Cosi stecken, noch am Krabbelgitter nagen oder gar kratzen.
Besonders, wenn vor Ankunft des Babys überall Hundespielzeuge in der Wohnung verteilt lagen, wird es höchste Zeit, diese nach und nach wegzuräumen. Der Hund bekommt fortan Spielzeuge und Naschereien nur noch auf Zuteilung des Menschen. Die uneingeschränkte Verfügbarkeit von allerlei Annehmlichkeiten veranlassen manche Hunde schnell zu der Annahme, dass die Menschen um sie herum bloß freundliches Hauspersonal seien. Dieses Missverständnis sollte unbedingt VOR der Geburt des Babys mit dem Hund geklärt werden.
Auch die Leinenführigkeit am Kinderwagen sollte bereits ohne Baby geübt werden. Das erleichtern den Alltag mit Kind und Hund enorm.
Den Hund an ein Baby gewöhnen
Hunde sind in der Regel sehr flexibel, wenn es darum geht, sich auf neue Lebensumstände einzustellen. Sitzt die Grunderziehung beim Hund, sind die letzten Wochen Training vor der Geburt nur noch Feinschliff.
Zum Glück ist es nie zu spät, mit seinem Hund zu arbeiten und zu trainieren. Wer sich unsicher ist, sollte sich einfach einen Hundetrainer nach Hause bestellen und sich beraten lassen.
Es ist wichtig, dem Hund klar zu machen, dass das Kind ausschließlich „Chef“,- also Menschensache ist. Demzufolge übernimmt der Hund keinerlei Aufgaben. Er soll das Kind weder bewachen noch putzen oder erziehen.
Natürlich geht es im Leben auch andersherum, das Kind ist da und ein Hundenachwuchs ist geplant: Für diesen Fall haben wir einen Blogartikel “Wenn ein Welpe das Leben auf den Kopf stellt” verfasst. Viel Spaß beim lesen!
Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂
Euer 4Pfoten-Urlaub-Team