Rehaübungen für den Hund
Wenn ein Hund krank oder verletzt ist, ist das für jeden Hundehalter schlimm. Ein gutes Zusammenspiel von Tierarzt, Physiotherapeut und Besitzer kann jedoch oft schnell dafür sorgen, dass es dem Hund wieder besser geht. Nach einer Verletzung, einer OP oder bei einer Fehlstellung des Hundes können verschiedene Übungen helfen, die Genesung zu beschleunigen oder dem Hund zu mehr Wohlbefinden bei der Bewegung zu verhelfen.
Die hier genannten Hinweise und Übungen können gut in den Alltag integriert und zu Hause durchgeführt werden. Dennoch ersetzen sie keine Physiotherapie oder andere, vom Tierarzt angeordnete Rehamaßnahmen. Bei der Durchführung der Übungen sollte man stets auf den allgemeinen Zustand und die Tagesform des Hundes Rücksicht nehmen. Der Hund sollte in keiner Weise überbelastet oder überfordert werden. Klappt eine Übung nicht so gut, ist das kein Pfotenbruch. In der Ruhe liegt die Kraft zur Genesung.
Das Hundealter kann ein wichtiges Indiz für die Gesundheit Ihres Vierbeiners sein. Dies liegt daran, dass einige Krankheiten sich erst später entwickeln. Ob und welche Krankheiten für eine Hunderasse wahrscheinllich sind können Sie beim Tierartzt erfragen. Um das Hundealter zu berechnen müssen Sie nur diesen Link folgen: Wie alt ist mein Hund wirklich? (neue Berechnungsformel – 2020).
Wie kann Bewegungstherapie dem Hund helfen?
Die aktive Bewegungstherapie kennt einige Übungen, mit denen der Bewegungsapparat unterstützt und stabilisiert wird. Sie kann dazu beitragen, die Koordination und das Gangbild des Hundes zu verbessern und Stoffwechselprozesse in beschädigtem Gewebe wieder anregen. Ist der Bewegungsablauf durch eine OP oder Verletzung gestört, so muss der Hund die alten Bewegungsabläufe neu lernen. Auch der Körper, die Muskeln und das Rückenmark müssen Abläufe erst speichern.
Die Übungen sollten langsam und mit Bedacht ausgeführt werden. Es geht nicht um Schnelligkeit oder Leistung. Regelmäßige Wiederholungen festigen den gelernten Bewegungsablauf. Dennoch sollte keine Übung zu oft wiederholt werden, sodass der Hund nicht überfordert oder gelangweilt davon ist, sondern motiviert mitarbeitet. Belohnungen sollte es immer erst am Ende der Übung geben, um die Konzentration nicht zu stören. Wie oft und mit wie vielen Wiederholungen trainiert wird, sollte eng mit dem Tierarzt oder Physiotherapeuten abgestimmt werden. Grundsätzlich sollte man den Hund gerade am Anfang nicht überfordern und aufhören, sobald die Konzentration nachlässt.
Übungen für einen gesunden Bewegungsablauf
Übung Pfote heben
Mit dieser Übung kann man gezielt nach einem Kreuzbandriss oder ähnlichen Verletzungen helfen, die Muskulatur wiederaufzubauen und zu stärken. Der Hund lernt seinem verletzten Bein wieder zu vertrauen und schult sein Koordinationsgefühl auch mit den gesunden Beinen.
Der Hund sollte auf einem rutschfesten Untergrund stehen. Dann greift man langsam an einem Bein entlang und greift das Bein etwas über der Pfote, um es anzuheben. Man selbst positioniert sich so zum Hund, dass man ihn im Zweifelsfall stützen kann und er nicht das Gleichgewicht verliert. Nun hebt man das Bein für 3-4 Sekunden und setzt es sanft wieder ab. So geht es mit allen vier Pfoten weiter. Wichtig ist dabei, ruhig zu arbeiten.
Die einfache Übung ist sehr effektiv, besonders, wenn der Hund nach einer OP lernen muss, das gesunde Bein nun wieder gesunde Bein zu belasten und seine Schonhaltung aufzugeben. Die Dauer des Anhebens kann mit der Zeit auf 15-20 Sekunden gesteigert werden. Die Übung kann mehrfach am Tag wiederholt werden.
Wenn der Hund auch nach Wochen der Übung sein behandeltes Bein nicht belasten will, muss durch den Tierarzt ausgeschlossen werden, dass er immer noch Schmerzen hat. Wenn das nicht der Fall ist und es keinen medizinischen Grund für die Schonhaltung gibt, kann es helfen, dem Hund am gegenüberliegenden gesunden Bein ein Haargummi oder einen Hundeschuh anzuziehen. Er wird nun das vermeintlich kranke Bein belasten und so merken, dass dies nicht mehr mit Schmerzen verbunden ist.
Übung Slalom
Slalom ist eine sehr wirkungsvolle Übung, um einen gesunden und koordinierten Bewegungsablauf beim und zu festigen. Der Hund bewegt beide Körperhälften und arbeitet mit gleichmäßig mit seinen Beinen. Diese Übung hilft dabei, die Muskulatur im Rücken und in den Beinen zu kräftigen.
Beim Slalom sollte man mindestens vier besser 5-8 Hindernisse aufbauen. Die Abstände der zu umlaufenden Hindernisse sollten ungefähr eine Hundelänge sein. Die Gegenstände dürfen nicht zu niedrig sein, damit der Hund nicht darüber springt. Dann geht man mit seinem Hund zusammen langsam durch den Slalom Parcours. Als Lob darf es nach der Übung natürlich ein Leckerli und viel Zuwendung geben.
Für die Übung Slalom sind zwei bis drei Wiederholungen genug, dabei kann sie je nach Training
Übung der Elefantentrick
Eine weitere Hilfe kann der Elefantentrick sein. Dabei soll der Hund mit seinen Vorderpfoten auf einem erhöhten Gegenstand stehen und mit den Hinterbeinen um diesen Gegenstand herumlaufen. Was sich anfangs etwas kompliziert anhört, ist in der Umsetzung recht einfach. Man benötigt einen festen und sicheren Gegenstand als Podest. Dies kann ein Baumstumpf oder ein umgedrehter Eimer sein, wichtig ist nur, dass er während der Übung nicht umfällt und stabil steht, damit der Hund keine Angst bekommt.
Nun soll der Hund ruhig seine beiden Vorderpfoten auf dem Podest abstellen und abwarten. Dann stellt man auch links neben den Hund und führt den Hundekopf mit der rechten Hand zur rechten Seite. Der Hund sollte der Bewegung nun eigentlich mit seinem Körper folgen und mit den Hinterbeinen um das Podest herumtreten. Man selbst läuft neben der Bewegung her und gibt dem Hund genug Raum.
Dieser Trick erfordert vielleicht. etwas Übung, aber er ist eine tolle Möglichkeit, um die Muskulatur zu stärken und den Hund dabei auch geistig zu fördern.
Wenn Ihr Hund fit ist, finden Sie hier noch tolle Übungen für ein Workout.
Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂
Euer 4Pfoten-Urlaub-Team