„Mein Hund tut nichts…“
Die meisten Hundehalter sagen, dass ihr vierbeiniger Freund nicht bissig ist und niemals jemandem schaden würden. Sie sind der Meinung, sie benötigen keine Hunde-Haftpflichtversicherung. Tatsächlich ist es so, dass den Versicherungen nur selten Bissverletzungen gemeldet werden. Aber es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, wie Ihr Hund Schaden anrichten kann. Und Sie als Halter werden für den Schadensersatz in die Verantwortung genommen.
Stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Sie gehen mit ihrem angeleinten Hund im Dorf spazieren. Plötzlich ertönt links von Ihnen ein lauter Knall – Fehlzündung eines Benzin-Rasenmähers. Ihr erschrockener Hund windet sich aus dem Halsband und rennt in blinder Panik direkt vor ein Auto. Der Fahrer macht eine Vollbremsung, der Fahrer hinter ihm ist völlig überrumpelt und rutscht seinem Vordermann ins Heck. Ihrem Hund ist nichts passiert, er kommt mit hängenden Ohren zu Ihnen zurückgetrottet.
Natürlich hat Ihr Vierbeiner diesen Unfall nicht mit Absicht verursacht. Doch er hat ihn verursacht, und Sie als Halter müssen sich den Schadensersatzansprüchen stellen. Ihre Privathaftpflichtversicherung wird für Schäden, die Ihr Hund verursacht hat, übrigens nicht aufkommen!
Hundehalter-Haftpflicht – gesetzlich vorgeschrieben?
Einige deutsche Bundesländer schreiben die Hundehaftpflicht per Gesetz vor. Diese sind Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Welpen und Junghunde sind ab einem Alter von drei oder sechs Monaten zu versichern. Ansonsten gilt ein möglichst zeitnaher Versicherungsabschluss, sobald Sie Ihren neuen vierbeinigen Mitbewohner bei der Gemeinde angemeldet haben.
Wann sollte ich meinen Hund versichern?
Tollpatschige und stürmische Welpen springen gern an geliebten menschlichen Besuchern hoch und bleiben zum Beispiel an der Tasche des teuren Kaschmirmantels hängen. Oder sie stoßen beim Herumtollen in der Wohnung an den Tisch, und Tante Ritas Smartphone der neuesten Generation fällt auf die Fliesen: Das Display ist gesprungen. Eine professionelle Smartphone-Reparatur kostet im Durchschnitt 200 EUR.
Es sind vor allem die jugendlichen Rüden, die ab der Pubertät ihre Kräfte mit Artgenossen messen. Die Stimmung beim fröhlich-ausgelassenen Herumalbern kann ohne erkennbaren Grund kippen, und aus dem Spiel wird plötzlich bitterer Ernst. Massive Bisswunden und tiefe Kratzer sollten keinesfalls auf die leichte Schulter genommen, sondern tierärztlich untersucht und versorgt werden. Der Halter des „gegnerischen“ Hundes kann die Kosten seiner Haftpflichtversicherung melden, diese wird die Tierarztrechnungen begleichen oder erstatten.
Hunde in mittleren Jahren sind schon deutlich ruhiger als in ihrer Kinder- und Jugendzeit, doch auch sie können erhebliche Schäden verursachen. Sie laufen in einem unachtsamen Moment vor ein Auto, sie buddeln in Nachbars Garten nach Wühlmäusen und den kostbaren Zierstrauch gleich mit aus… nur um ein paar wenige Beispiele von vielen zu nennen.
Und auch die Senioren unter den Vierbeinern sind vor Unsinn und daraus resultierenden Sach- oder Personenschäden nicht gefeit. Warum auch? Schließlich heißt es doch: „Je oller, je doller!“
Haftpflicht auf Reisen
Möchten Sie mit Ihrem vierbeinigen Freund gemeinsam verreisen, sollten Sie den Umfang der Haftpflichtversicherung vorab sorgfältig prüfen: Gelten die Bedingungen auch fürs Ausland? Sind Mietsachschäden inbegriffen? Sind die Deckungssummen hoch genug?
Schäden an Einrichtungsgegenständen in gemieteten Objekten (dazu zählen auch Hotelzimmer, Ferienwohnungen und Ferienhäuser) zählen zu den häufigsten, die den Versicherungen gemeldet werden. Die Schadenssumme beläuft sich pro Schadensfall auf durchschnittlich 1.000 EUR.
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team